RZ-Kommentar: Debatte um den „Teuro“

Leute, kauft einfach mehr Digitalkameras Zehn Jahre haben wir nun den Euro in der Geldbörse. Die Verbrauchermeinung zur europäischen Gemeinschaftswährung lässt sich auf zwei Kernaussagen konzentrieren.

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Zehn Jahre haben wir nun den Euro in der Geldbörse. Die Verbrauchermeinung zur europäischen Gemeinschaftswährung lässt sich auf zwei Kernaussagen konzentrieren.

Erstens: Schön, dass man jetzt vor dem Auslandsurlaub kein Geld mehr zu tauschen braucht. Zweitens: Schlimm, dass alles mit dem Euro viel teurer geworden ist. Die Statistiker wollen uns eines Besseren belehren. Sie errechnen seit Anfang 2002 eine jährliche Preissteigerung von durchschnittlich 1,6 Prozent: ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2,6 Prozent zu D-Mark-Zeiten. Warum haben wir denn bloß das Gefühl, dass mit dem neuen Geld die Preise sprunghaft geklettert sind, dass wir heute denselben Betrag in Euro zahlen müssen, den das Produkt damals in D-Mark gekostet hat?

Nun, es liegt schlichtweg an unserem Kaufverhalten. Der „Warenkorb“, anhand dessen die Inflationsrate berechnet wird, hat so viele Produkte, die eben nicht teurer geworden sind. Auf die sollten wir uns besser konzentrieren. Also, einfach weniger Brötchen, Milch oder Heizöl kaufen, dafür viel mehr Digitalkameras, Flachbildfernseher und Festplattenrekorder. Die machen zwar nicht satt und verhindern auch nicht, dass man friert. Aber man wird endlich das Gefühl los, dass der Euro ein „Teuro“ ist. Und das sollte uns schon etwas wert sein.

E-Mail an: markus.kratzer@rhein-zeitung.net