Brandkatastrophe von Herborn löste Sicherheitsdiskussion aus

Das Unglück ging als „Inferno von Herborn“ in die Geschichte ein und ist jetzt 25 Jahre her:

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  • Am 7. Juli 1987 versagten bei einem mit mehr als 30 000 Litern Kraftstoff beladenen Lastwagen mitten in der hessischen Kleinstadt die Bremsen. Minuten nachdem der Lkw in eine Häuserzeile gerast war, explodierte seine Ladung.
  • Fünf Menschen starben, eine Frau erlitt vor Schreck einen tödlichen Herzinfarkt. Es gab 38 Verletzte.
  • Zweieinhalb Jahre nach der Katastrophe verurteilte ein Gericht den Fahrer des Tanklasters und den Spediteur zu Geld- und Bewährungsstrafen. Der Verschleiß der Bremsanlagen sei beiden bekannt gewesen. Sie hätten das Unglück schuldhaft herbeigeführt, urteilten die Richter.

Der schwere Unfall löste deutschlandweit eine Diskussion über die Sicherheit von Straßen und Lastwagen aus.

  • An gefährlichen Bergstrecken wurden nach und nach Notfallspuren und Schikanen eingerichtet. In Hessen geschah das außer in Herborn unter anderem an der Bundesstraße 253 bei Melsungen und auf der B 279 bei Gersfeld, in Rheinland-Pfalz an der B 8 vor Höchstenbach, an der B 260 vor Nassau und an der Landesstraße 288 vor Betzdorf.
  • Für den Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung gehört zu mehr Sicherheit auch mehr Technik. Deshalb hat sich der Verband dafür eingesetzt, dass Fahrerassistenzsysteme europaweit zur Pflicht für neue Lkw und Busse werden, sagt ein Sprecher. ank