Stefan Raab: Ein Video-Streifzug durch große TV-Total-Momente

Stefan Raab.
Stefan Raab. Foto: dpa

Stefan Raab in all seinen Facetten vorzustellen, erscheint unmöglich. Das Wirken des Mannes, der mit TV Total die Fernsehkultur in den vergangenen Jahren geprägt hat, ist so vielschichtig, dass es nicht in wenigen Absätzen zusammengefasst werden kann. Bald wird Raab abtreten. Der Versuch einer (Video-)Annäherung an seine Arbeit in der großen TV-Total-Welt.

Lesezeit: 3 Minuten
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Von unserem Reporter Christoph Erbelding

1. Raab in Gefahr

Als Stefan Raab im Jahr 1999 TV Total aus der Taufe hob, machte er sich schnell mit einigen mittlerweile legendären Formaten einen Namen. Nicht wenige Raab-Fans der ersten Stunde bemängeln heute, dass der Charme von damals später nur noch selten erreicht wurde.

„Raab in Gefahr“ gilt als Paradebeispiel für das Raab'sche TV-Total-Frühwerk. Der Moderator begab sich regelmäßig auf Exkursionen, die im Einspieler vollmundig als halsbrecherisch angekündigt wurden – was oft übertrieben war, dann etwa, wenn er am Schalter eines Fast-Food-Restaurants Burger verkaufte.

Seinen Ruf als Tausendsassa stellte Raab allerdings frühzeitig heraus. Ein großer Unterschied von damals zu heute: Raab verließ noch regelmäßig für eigene Beiträge sein Studio.

2. Raab am Telefon

Wenn er schnell ein paar Lacher auf seiner Seite haben wollte, griff Raab gerne zum Hörer. Die Kunst des Spontanen beherrscht er, und die Verunsicherung an der anderen Seite der Leitung schien seinen eigenen Spaß oftmals fast schon ins Unermessliche zu steigern. Er nahm auch gerne Prominente aufs Korn.

Die störten sich mitunter an seinen Gags. Dieter Bohlen lieferte sich mit Raab in den vergangenen Jahren immer wieder verbale Scharmützel. Es gab jedoch auch prominente Raab-Fans, die trotz oder gerade wegen der Tatsache zu ihm hielten, dass er sich nicht zu schade war, Witze auf ihre Kosten zu reißen. Reiner Calmund wirkte mitunter sogar an Sketchen mit.

3. Raab und die Stars

Mit den Großen der Showbranche ging Raab um wie mit jedem anderen Gast auch: ohne Berührungsängste. Das klappte mal besser, mal weniger gut. Mit nicht wenigen Stars harmonierte Raab allerdings prächtig.

Die Sängerin Kylie Minouge war vor einigen Jahren Stammgast bei TV Total und offen für Raabs Blödeleien. Szenen wie jene, als die Australierin Nachhilfe im kölschen Sprachgebrauch erhielt, halfen Raab, sein eigenes Profil zu schärfen – als Stimmungsmacher, zu dem die Stars gerne als erstes kommen, wenn sie in Deutschland etwas vermarkten wollen.

Auch Will Smith gehörte zu den gern gesehenen TV-Total-Gästen. Raab geriet in all den Jahren bei all den Promis eigentlich nur einmal ein wenig aus dem Konzept: im Jahr 2000, als James Brown, das große musikalische Vorbild, dem Medienprofi eine Audienz gewährte und ihn für kurze Zeit in einen nervösen Fan verwandelte.

4. Raab sportlich

Er sieht nicht unbedingt aus wie der geborene Athlet, doch Stefan Raab machte mit seinem Talent zur Vielseitigkeit und einem unbändigen Ehrgeiz regelmäßig auch sportlich auf sich aufmerksam.

Legendär bleibt der Boxkampf gegen die damalige Weltmeisterin Regina Halmich im Jahr 2001, als nach einem Schlag des Profis sogar Raabs Nase brach, er aber dennoch bis zum Ende durchhielt.

Raabs große fußballerische Liebe ist der 1. FC Köln. Und am Geißbockheim ist der gelernte Metzger ein gern gesehener Gast ist. 2014 durfte er die gerade aufgestiegenen Kölner sogar trainieren.

5. Raabs Sonderformate

Eisfußball, Turmspringen, SSDSGPS, Stock Car Callenge, und und und ... die Liste der Projekete abseits von TV Total, die Stefan Raab in den vergangenen Jahren realisiert hat, ist gefühlt endlos. Mitunter konnte der Eindruck entstehen, TV Total als Sendung exisitiere nur noch, um all dem, was Stefan Raab an den Wochenenden plant, eine Werbeplattform zu bieten.

Als Meilenstein hin zu einer Reihe abendfüllender Sendungen gilt die 2003 nach einem Auftritt bei Wetten, dass..? ins Leben gerufene Wok-WM, bei der Prominete in asiatischen Pfannen eine Bob-Bahn herunterdüsen. Dass sich dieses aus einer Schnapsidee gewonnene Format dauerhaft durchsetzte, verschaffte Raab die Freiheit, bei seinem Heimsender ProSieben nach Belieben schalten und walten zu können.

Und da wäre schließlich noch Schlag den Raab. Mit dieser Sendung stieß Raab weltweit in eine Nische, denn ein ähnliches Unterhaltungsformat hatte es auf dem internationalen Markt bis dato nicht gegeben. Die Idee wurde in zig Ländern adaptiert.

Raab tritt seit dem Jahr 2006 in dieser Sendung in 15 Spielen gegen einen Kandidaten an, und wer am Ende nach Punkten die Nase vorne hat, gewinnt – der Kandidat Geld (mindestens 500.000 Euro), Raab an Zufriedenheit und Selbstbestätigung. In diesem Jahr hat erstmals eine Frau Raab geschlagen. Ende des Jahres wird der letzte Kandidat die Möglichkeit erhalten, ihn zu bezwingen.