RZ-KOMMENTAR: Das Klima hat es schwer in Zeiten der Krise

Ach ja, da war doch noch etwas. Während die Europäer um ihr liebes Geld fürchten und die US-Amerikaner um ihre Jobs zittern, wandelt sich das Klima nahezu ungestört weiter. Der Klimawandel hat ein Problem: Er ist nicht wirklich greifbar und erzeugt deshalb zu wenig Handlungsdruck.

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Stockt in der Europäischen Union die Wirtschaft wegen der Schuldenkrise, finden plötzlich Millionen junger, hochqualifizierter Menschen in Spanien und Griechenland keine Arbeit mehr – und gehen auf die Straße. Liegt die Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten während des Wahlkampfs auf zu hohem Niveau, kann der amtierende Präsident seine Kampagne eigentlich abbrechen. Haben die Menschen keine Jobs, strafen sie die Politik gnadenlos ab.

Und der Klimawandel? Ist er es, der in Form von Hurrikan „Sandy“ halbe Metropolen lahmlegt? Oder passiert so etwas einfach ab und zu mal? So richtig kann das niemand beantworten, auch die Klimaforscher nicht. Je nach Vorliebe können sich die Entscheider deshalb ihre Antwort aussuchen. Wer will, dass sich etwas ändert, kann darum nicht auf Wahrheiten von Experten bauen. Er muss aktiv werden – und selbst Druck erzeugen.

E-Mail: johannes.bebermeier@rhein-zeitung.net