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Montabaur

Keramik-Cup: Gladbach bestraft Wiens Mut zum Risiko

Von Marco Rosbach
„Dieser Jahrgang ist geprägt von einer sehr guten Einstellung“, lobt Mönchengladbachs Trainer Hagen Schmidt seine Keramik-Cup-Gewinner.
„Dieser Jahrgang ist geprägt von einer sehr guten Einstellung“, lobt Mönchengladbachs Trainer Hagen Schmidt seine Keramik-Cup-Gewinner. Foto: rwe

Zwei Sekunden zeigt die Hallenuhr noch an. Nicht zehn, nicht acht – nein, nur zwei Sekunden bleiben Nils Hahn, um das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Fast von der Mittellinie aus hat der „fliegende Torwart“ von Austria Wien nur diese eine Möglichkeit. Er muss den Freistoß, den letzten Schuss der 36. Auflage des Westerwälder Keramik-Cups, direkt aufs Tor ziehen, um noch das 2:2 zu erzielen. Hahn läuft an, schießt – und schießt daneben. Der Ball prallt aus Sicht des 16-Jährigen links neben dem Tor an die Bande, die Zeit ist um. Nicht die Österreicher schreiben in Montabaur Cup-Geschichte, sondern die U 17-Fußballer von Borussia Mönchengladbach. Doch nach der finalen Aktion am Ende der beiden langen Turniertage ist das Thema für die Austria längst nicht durch. Um Schiedsrichter Luca Schlosser bauen sie sich auf, klagen, die Uhr sei viel zu spät angehalten worden. Erfolglos. „Was soll ich machen?“, sagt Schlosser. „Ich kann nur das Time-out anzeigen, mehr nicht.“

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Wiens Trainer Cem Sekerlioglu zeigt Verständnis für seine Jungs. „Finale ist Finale“, sagt er, nachdem er sich selbst noch mal beim Unparteiischen nach den genaueren Umständen erkundigt hat. „Die Unterbrechung war früher angezeigt. Da ist es doch normal, dass die Spieler enttäuscht sind. Es ist schließlich bitter, wenn du das ...