300 Helfer suchen vermissten Matrosen der „Waldhof“ im Rhein
Koblenz (dpa/lrs) – Mit 300 Helfern wird heute am Rhein die Suche nach dem vermissten Matrosen des Chemietankers «Waldhof» fortgesetzt.
32 Tage nach dem schweren Schiffsunfall in der Nähe der Loreley bei St. Goarshausen wurde am Sonntag, 13.02.2011, das Tankmotorschiff „Waldhof“ geborgen und am nächsten Montag in den Loreleyhafen gebracht.
Thomas Frey
Das TMS „Waldhof“ und die Bergekräne haben die Havariestelle am Montagmorgen verlassen und suchen im Hafen von St. Goarshausen Schutz.
Suzanne Breitbach
Während das TMS „Waldhof“ die Unglücksstelle am Montagmorgen verlassen hat, wurde die Schifffahrt zwischenzeitlich wieder freigegeben.
Suzanne Breitbach
Zahlreiche Bergfahrer machten sich zu ihren Abladestellen oberhalb der Havariestelle auf den Weg.
Suzanne Breitbach
Noch liegen die Bergekräne dicht am TMS „Waldhof“ im Hafenbecken von St. Goarshausen.
Suzanne Breitbach
Das Bilgenwasser wird am Mittag abgepumpt, während die Polizei ihre weitere Suche nach dem letzten Vermissten aufgenommen hat.
Suzanne Breitbach
Die Bergung ist inzwischen abgeschlossen.
Suzanne Breitbach
Der Schiffsverkehr auf dem Rhein wird sich in den nächsten Tagen normalisieren, prognostiziert das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen (WSA Bingen), doch von Normalität könne noch keine Rede sein.
Thomas Frey
Der Leiter des WSA Bingen, Martin Mauermann, zog ein Resümee und erinnete daran, dass der Unfall sehr große Opfer gefordert und viele Anstrengungen gekostet hat.
Thomas Frey
Mauermann: „Mein Mitgefühl gilt zuallererst den Angehörigen der beiden umgekommenen Besatzungsmitglieder. “ Nach dem letzten Bootsmann wird derzeit noch im bis dato unzugänglichen Innern des Schiffes gesucht.
Thomas Frey
Mauermann weiter: „Ihren Verlust kann nichts ersetzen.“
Thomas Frey
Viele Schiffseigner sind durch die lange Sperrzeit wirtschaftlich empfindlich getroffen worden und möglicherweise in Angst um ihre Existenz geraten.
Thomas Frey
Auch Unternehmen hatten Schwierigkeiten wegen ausbleibenden Lieferungen oder fehlenden Möglichkeiten zum Transport ihrer Erzeugnisse. Hohe Kosten sind angefallen.
Thomas Frey
Nachdem der havarierte Säuretanker aufgerichtet wurde, machen sich die Bergungsmannschaften an die Untersuchung der „Waldhof“.
Thomas Frey
Gleichzeitig musste die Sicherheit der in St. Goar und St. Goarshausen lebenden und der an der Bergung der „Waldhof“ arbeitenden Menschen gewahrt werden.
Thomas Frey
In diesem Spannungsfeld mussten wirtschaftliche Erwägungen hinter der Sicherheit für Leib und Leben zurückstehen.
Thomas Frey
Umso wichtiger war es, die Bergung der „Waldhof“ mit allen technischen Schwierigkeiten schnellstmöglichst abzuschließen. „Dies, so Mauermann abschließend, ist gelungen.“
Thomas Frey
Unter der Leitung des Binnenschifferforums soll ein rund zwei Hektar großes Gebiet am Ufer bei Spay durchkämmt werden. Das Forum hofft, den Bootsmann dort zu finden, weil schon das Steuerhaus des gekenterten Schiffs an dieser Stelle angeschwemmt worden war.
Nachdem auch der stärkste Kran, „Amsterdam“, an der Loreley ist, kann die Bergungs-Aktion im Rhein losgehen.
Jens Weber
Zur Bergung des auf dem Rhein nahe der Loreley gekenterten Säuretankers ist am Samstag ein Kranschiff neben dem Wrack verankert worden.
Jens Weber
Am zweiten Sonntag nach dem Unglück soll auf der anderen Seite des Havaristen ein zweiter Hebekran in Position gebracht werden
Jens Weber
Das Tankmotorschiff war am 13. Januar aus ungeklärter Ursache in der Nähe der Loreley gekentert und liegt jetzt auf der Seite im Fluss.
Jens Weber
„Die Bergung des Schiffes ist keine Momentaufnahme“, sagte ein Sprecher.
Jens Weber
„Amsterdam“ wird gemeinsam mit den kleineren Kumpels „Grizzly“ und „Atlas“ versuchen, den gekenterten Tanker umzudrehen und schließlich zu bergen.
Jens Weber
Die Experten entscheiden Schritt für Schritt, welche Strategie jeweils die Richtige sein wird.
Jens Weber
Nach vorsichtigen Schätzungen wird das Unterfangen mindestens zwei Wochen dauern.
Jens Weber
Man wolle Stahlseile unter das Schiff zu ziehen, sagte ein Sprecher des Pressezentrums „Havarie Loreley“ in St. Goarshausen.
Jens Weber
„Dies ist nötig, um das Wrack weiter zu stabilisieren.“
Jens Weber
Diese Arbeiten würden wenigstens zwei Tage dauern. Anschließend werde über das weitere Bergungskonzept entschieden.
Jens Weber
Eine Variante ist, die rund 2400 Tonnen Schwefelsäure abzupumpen.
Jens Weber
Seit den frühen Morgenstunden ist auch der letzte Kran im Hafen von St. Goarshausen eingetroffen.
Katrin Steinert
Die Suche nach den seit dem Unglück vermissten zwei Bootsleuten geht weiter.
Jens Weber
Die Wasserschutzpolizei sei mit Sonargeräten unterwegs, hieß es.
Jens Weber
Die „Atlas“ ist der erste Kran an der gekenterten „Waldhof“
Katrin Steinert
Das Tankmotorschiff ist mittlerweile an zwei im Flussbett verankerten Pontons befestigt. Direkt am Schiff hat sich eine tiefe Mulde gebildet.
Katrin Steinert
In der Nacht zum Samstag war auch der letzte Bergekran, die „Amsterdam“ aus Rotterdam im Hafen St. Goarshausen eingetroffen.
Jens Weber
Der Tanker war im Januar mit fast 2500 Tonnen Schwefelsäure an Bord bei St. Goarshausen nahe dem Loreley-Felsen verunglückt. Zwei Mitglieder der vierköpfigen Besatzung hatten sich retten können.
Ein 63-Jähriger wurde einen Monat später tot im Wrack geborgen, der vierte Mann wird noch vermisst.