Bad Kreuznach

Von den Brückenhäusern zur Rialto-Brücke – Konzertchor Capriccio gastierte im Rahmen der Deutschen Woche in Venedig

Foto: privat

Nur wenige Woche nach der viel beachteten Aufführung der Friedensmesse „The Armed Man“ in Bad Kreuznach und der Kirche St. Stephan in Mainz hieß es für die Mitglieder des Konzertchores Capriccio Kofferpacken.

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Ziel der einwöchigen Reise war Venedig. Eingeladen hatte das in der Lagunenstadt ansässige Deutsche Studienzentrum. Das Konzert des Bad Kreuznacher Ensembles bildete den Auftakt zur „Deutschen Woche in Italien“, einer von der Deutschen Botschaft in Rom organisierten Kulturreihe mit mehr als 100 Veranstaltungen im ganzen Land, die unter anderem an den Fall der Mauer vor 30 Jahren erinnern sollten.

Die großartige Kirche San Rocco bildete den würdigen Rahmen für das Konzert unter dem Titel „Un ponte di suoni/Eine Brücke aus Tönen“. Der Chor stand unter der Leitung von Birgit Ensminger-Busse, die auch mit ihrer Tochter Antonia Busse solistisch auftrat. Der historischen Orgel entlockte Professor Thorsten Mäder raumfüllende Klänge. Auf dem Programm standen unter anderem Werke von Vivaldi, Cherubini, Händel und Mozart. „Wir hatten die besondere Ehre, von der jüngst restaurierten Empore aus singen zu können“, berichtet Birgit Ensminger-Busse.

Der Auftritt und das umfangreiche Besichtigungsprogramm in Venedig, zu der auch ein Ausflug auf die Laguneninsel Burano und der Besuch des direkt am Canal Grande liegenden Studienzentrums gehörte, wurden von Petra Schäfer organisiert. Einst Schülerin am Gymnasium an der Stadtmauer, treibt die Kunsthistorikerin seit mehr als zehn Jahren am Deutschen Studienzentrum in Venedig die deutsche Kunstförderung voran. „Ich bin sehr froh, den Kreuznachern meine neue Heimat zeigen zu können, zumal meine Mutter Sängerin im Chor ist, und mein Vater bei dieser Reise auch mit dabei ist“, erklärt Petra Schäfer. Sie hatte auch die zusätzliche Möglichkeit für den Chor eröffnet, den sonntäglichen Gottesdienst in San Rocco musikalisch zu gestalten.

Sein Domizil hatte der Chor in einem Hotel in Abano Therme. Kaum hatte das Management von den deutschen Chorsängern erfahren, folgte der Wunsch, doch nach dem Abendessen ein spontanes Konzert für die Hotelgäste auszurichten. „Eine Bitte, der wir gerne und spontan gefolgt sind“, so Ensminger-Busse.

Von der bekannten Kurstadt aus führten Fahrten nach Padua, in die Euganeischen Hügel und nach Vicenza. Zu einem Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes wurde die Auffahrt auf den Glockenturm von San Giorgio Maggiore mit der Aussicht auf die gegenüberliegende Kirche San Marco, den Markusplatz und den Dogenpalast. Getrübt wurde der einzigartige Blick lediglich von gewaltigen anmutenden Kreuzfahrschiffen, die mitten nach Venedig hineinfahren und damit den Fortbestand dieser Weltkulturerbestätte gefährden.

Bericht von: Jürgen Breier