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Wo sich ganz Europa traf: Mit Brunnenmädchen Grete durch das Kurviertel von Bad Ems

Von Michaela Cetto
Annegret Werner-Scholz führt als Brunnenmädchen durch das Kurviertel von Bad Ems.
Annegret Werner-Scholz führt als Brunnenmädchen durch das Kurviertel von Bad Ems. Foto: Jens Weber

Wie wäre es, wenn Kaiser Wilhelm I. heute durchs Kurviertel von Bad Ems flanieren würde? „Er könnte all seine bestens bekannten Wege durch den Kurgarten gehen, vorbei am Kursaalgebäude oder rein in den historischen Marmorsaal“, sagt Annegret Werner-Scholz und rückt ihre Haube zurecht. „Denn all dies ist heute noch genau so erhalten wie im 19. Jahrhundert.“ Die Bad Emserin ist stolz auf ihre Stadt, die Geschichte atmet. Vor allem, wenn sie als sogenanntes Brunnenmädchen vor dem prächtigen Grand Hotel der Familie Häcker steht, dem einstigen Kurhaus mit barockem Badeschloss, in dem nicht nur Fürsten, Komponisten und Schriftsteller logierten, sondern eben auch Kaiser Wilhelm I.

Lesezeit: 5 Minuten
20 Jahre besuchte er die Stadt regelmäßig als Kurgast. Der Ostflügel des Hotels wird deswegen bis heute Kaiserflügel genannt. „Dort im ersten Stock hatte er sein Arbeitszimmer“, sagt die Heilquellenexpertin. „Manchmal hat er dort aus dem Fenster geschaut und den Leuten zugewinkt.“ Annegret Werner-Scholz erzählt, als sei sie selbst dabei gewesen. ...
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Essen, Trinken und Wandern in der Kur- und Kulturstadt

Anreise: Bad Ems liegt knapp 20 Kilometer entfernt von Koblenz und ist mit dem Auto aus dem Norden über die B 49/B 261 oder über die Lahnstrecke B 42/B 260 zu erreichen. Aus Richtung Süden führt die B 260, die sogenannte Bäderstraße, direkt ins Herz der Stadt. Mit dem Zug reist man bis zum Hauptbahnhof Koblenz oder zum ICE-Bahnhof Montabaur, von dort fahren Regionalbahnen oder Busse nach Bad Ems.

Einkehr: Bad Ems bietet zahlreiche Einkehrmöglichkeiten für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Im historischen Kurviertel gibt es gleich mehrere Restaurants. Wer es schick und besonders mag, geht zum Essen ins Vonundzu, das einstige Kurcafé der Stadt direkt im Kursaalgebäude, Römerstraße 8. Auch Häcker’s Grand Hotel, Römerstraße 1, bietet im Restaurant Benedetti eine schöne Auswahl nationaler und internationaler Speisen, ebenso das Restaurant Im Badhaus, Römerstraße 41a. Auch in den Restaurants und Cafés auf den Höhen rings um die Stadt genießt man hervorragendes Essen mit guter Aussicht.

Kurwaldbahn: Mit der Kurwaldbahn können Gäste sehr bequem, schnell und umweltfreundlich in das Kurgebiet Bismarckhöhe gelangen, von wo aus man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat. Wanderwege, Bismarckturm und eine Gaststätte versprechen erholsame Stunden. Die Standseilbahn überwindet eine maximale Steigung von 78 Prozent und verkehrt täglich zwischen 6.15 und 22.30 Uhr im sieben- oder zehnminütigen Takt. Die Talstation befindet sich in der Römerstraße 18, 56130 Bad Ems.

Für Wanderer: Rund um Bad Ems gibt es schöne Wandertouren. Auf der idyllischen Romantikrunde begeben sich Wanderer auf die Spuren der Kurgäste des 19. Jahrhunderts. Die sechs Kilometer lange Strecke absolvierten kränkliche Kurgäste damals auf dem Eselsrücken. Die Tour führt an der legendären Malbergbahn vorbei, deren Talstation samt Waggons vor drei Jahren aufwendig restauriert wurde. Fitte Wanderer können auf dem knapp zehn Kilometer langen Premiumweg HöhenLuft Natur pur tanken. Tourist-Info, Bahnhofstraße, 56130 Bad Ems, Telefon 02603/941 50.

Für Radfahrer: Auf dem Lahntal-Rad- und Wanderweg lässt es sich bequem entlang der Lahn radeln. Hier gibt es Ausflugsziele wie den Beachklub in Fachbach zu entdecken. Hoch über Bad Ems lässt ein Mountainbike-Flowtrail die Herzen aller Biker höherschlagen. Auf 3,8 Kilometer Länge geht es 380 Höhenmeter abwärts. Die Strecke bietet zahlreiche Freeride-Elemente. Der Bikepark ist von April bis Oktober bei Tageslicht geöffnet, die Benutzung ist kostenfrei.

Feste und Festivals: Bad Ems ist eine echte Kulturstadt. Das ganze Jahr über locken Konzert, Oper, Theater oder Kabarett in die Spielstätten. Von Mai bis November bietet das vom Kultursommer Rheinland-Pfalz geförderte Lahnfestival Gegen den Strom rund 50 Veranstaltungen mit renommierten Künstlern. Ausnahmezustand herrscht in der Kurstadt jedes Jahr am letzten Wochenende im August, wenn mit dem Bartholomäusmarkt und dem berühmten Blumenkorso das größte Volksfest der Region gefeiert wird.

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