Erwin Rüddel sollte nun schleunigst reinen Tisch machen, sich für seine Äußerungen entschuldigen und sich als Konsequenz aus der Kommunalpolitik zurückziehen. Denn wären die Zitate nicht authentisch, hätte er sie wohl längst dementiert. Mit seinem Lavieren setzt der Abgeordnete zu viel aufs Spiel – die eigene Karriere, aber auch seinen Einfluss als starker Fürsprecher des Kreises Neuwied in Berlin. Denn als solcher darf sich der Windhagener, der es bis zum Ausschussvorsitzenden gebracht hat, mit Recht bezeichnen. Doch wenn es ihm nicht gelingt, die derzeitige Affäre zu beenden, dürfte sie sich zum Flächenbrand entwickeln, bei dem es nur Verlierer gäbe: Rüddel, dessen Laufbahn dann schnell endgültig vorbei sein würde, die CDU, die ein Überhangmandat verlöre, und der Kreis, der keinen Vertreter mehr auf Bundesebene hätte. Sieht Rüddel das nicht selbst ein, ist es an den Schwergewichten der Kreis-CDU, allen voran Landrat Achim Hallerbach, ihn mit Nachdruck an seine Verantwortung für die Region zu erinnern.
E-Mail an den Autor: michael.fenstermacher@rhein-zeitung.net