Nun hat Erwin Rüddel also doch reinen Tisch gemacht, sich für seine Äußerungen entschuldigt und die einzig mögliche Konsequenz gezogen: Rückzug aus der Kommunalpolitik.
Mit einem weiteren Lavieren hätte der Abgeordnete zu viel aufs Spiel gesetzt – die eigene Karriere, aber auch seinen Einfluss als starker Fürsprecher des Kreises Neuwied in Berlin. Denn als solcher darf sich der Windhagener, der es bis zum Ausschussvorsitzenden gebracht hat, mit Recht bezeichnen. Doch wenn es ihm nicht gelingt, die derzeitige Affäre zu beenden, dürfte sie sich zum Flächenbrand entwickeln, bei dem es nur Verlierer gäbe: Rüddel, dessen Laufbahn dann schnell endgültig vorbei sein würde, die CDU, die ein Überhangmandat verlöre, und der Kreis, der keinen Vertreter mehr auf Bundesebene hätte. Ob sein Mandatsverzicht in Windhagen ausreicht oder ob nicht auch ein Rückzug als CDU-Kreisvorsitzender nötig ist, um die Wogen zu glätten, sollte die CDU schnell klären. Als Krisenmanager ist hier sicherlich Landrat Achim Hallerbach gefragt.
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