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Koblenz

Teil 12 der Spurensuche in Alt-Koblenz mit Manfred Gniffke: Zentralplatz ist nie pulsierende Mitte geworden

Von Manfred Gniffke
Die Wasserturmsmauer stand früher auf dem heutigen Zentralplatz. Das Foto stammt von Dieter Passmann (um 1960).  Foto: Stadtarchiv Koblenz (StAK FA 2 Nr. 690)
Die Wasserturmsmauer stand früher auf dem heutigen Zentralplatz. Das Foto stammt von Dieter Passmann (um 1960). Foto: Stadtarchiv Koblenz (StAK FA 2 Nr. 690)

Unsere Spurensuche in der Koblenzer Altstadt geht weiter. Im zwölften Teil unserer Serie widmet sich Manfred Gniffke dem Zentralplatz.

Lesezeit: 4 Minuten
In meiner Schul- und Lehrzeit gab es den Zentralplatz nicht. Das Gelände war eine Trümmerlandschaft – umgeben von ebenfalls in Schutt und Asche liegenden Straßen. Dies waren: Balduin-, Casino- Magazin- und Görgenstraße. Ich hatte zwei Schul-kameraden, die in der Balduinstraße wohnten. Wer die Straße heute sucht, muss genau hinschauen, bis er ...
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Die Fehler wurden bereits in der Wiederaufbauzeit gemacht

Der Zentralplatz war und ist ein Kunstprodukt. Vielleicht liegt in dieser Tatsache der Grund dafür, dass viele immer noch mit der im Sommer 2013 endgültig vollendeten „Neuen Mitte“ fremdeln.

Die Ursachen für die Fehlentwicklungen in der heutigen Innenstadt sind in den 50er- und vor allem in den 60er-Jahren zu suchen. Die ursprünglichen Überlegungen, die auf der Grundlage des Generalbebauungsplans von 1946 angestellt wurden, führten noch nicht zum Totalumbau der Innenstadt, wie der später erfolgen sollte. 1957 veröffentlichte Stadtbaudirektor Eberhard Berg seine stark an der Architektur der Moderne orientierten Planungen für die Innenstadt. Das Konzept sah zwar die Erhaltung der im Bereich des ehemaligen spätrömischen Kastells gelegenen Kernbereiche von Alt-Koblenz vor, ging aber hauptsächlich von einer Neubebauung der Innenstadt aus. Die städtebaulichen Entwürfe Bergs sind niemals konsequent in die Tat umgesetzt worden. Und auch die Ausführung des Zentralplatzes in seiner späteren Wucht steht nicht in seiner Verantwortung, sondern waren schon damals den Interessen von Investoren geschuldet. Dennoch schufen Eberhards Bergs Planungen erste Grundlagen für die Verwirklichung des Ideals von einem System breiter Straßen, das bequem und zügig mit dem Auto befahren werden konnte. In den 60er-Jahren wurden schließlich neue, breite Trassen gebaut und ein künstlicher Mittelpunkt für die Innenstadt geschaffen, der nie richtig funktioniert hat. ka

Spurensuche in Alt-Koblenz: Unterwegs mit Manfred Gniffke
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