Die Schlossstraße wurde deutlich später als das frühklassizistische Kurfürstlichen Schloss voll-endet. Obwohl sie die zentrale, vom Schloss ausgehende Achse des frühneuzeitlichen Stadterweiterungsgebietes ist, war die Straße noch am Ende des 18. Jahrhunderts weitgehend unbebaut.
Obwohl sie bereits im Zuge der frühen Erweiterungsmaßnahmen projektiert war, wurde die Achse im berühmten Dilbecker-Plan von 1794 einfach unter der Bezeichnung „die noch anzubauende Neu Stadt“, aufgeführt, obwohl sie bereits 1786 als Clemensstraße bekannt war. Aber erst 1824 wurde die Straße bis zum neuen, etwa am Eingang der heutigen Fußgängerzone gelegenen preußischen Löhrtor verlängert, ist allerdings in ihrem neueren Abschnitt schmaler. Das ist trotz der schweren Kriegsschäden und des folgenden Wiederaufbaus so geblieben. Eine rege Bautätigkeit im Bereich dieser Achse setzte erst ab 1830 ein. Innerhalb von zehn Jahren wurden 42 Häuser vollendet. Wie in der Casinostraße war auch für die Schlossstraße zunächst eine recht einheitliche Bebauung im klassizistischen Sinne üblich. In vielen dieser Gebäude spiegelte sich das Wirken der Koblenzer Architektenfamilie Nebel wider. 1942 wurde die Schlossstraße erstmals von Bomben getroffen. Weitere Angriffe folgten. Spätestens beim großen britischen Angriff vom
6. November 1944 wurde die komplette Bebauung der einstigen Prachtstraße fast vollständig zerstört. Ab den 1950er-Jahren setzte der Wiederaufbau ein. Immerhin orientierte man sich an der früheren Geschosszahl. ka