Wer an den Apfelplantagen des Biohofs Bölingen vorbeikommt, wundert sich über die Blühstreifen dazwischen.
Was haben sie zu bedeuten?
„Das ist unser Biodiversitätsprojekt, das wir seit acht Jahren im Versuch mit der Uni Bonn und dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum umsetzen. Damit sind wir Pionier auf diesem Gebiet“, erklärt Bert Krämer. Die Blühstreifen, die mit 30 verschiedenen Pflanzenarten an den Flor in Bauergärten oder saftige Wiesen erinnert, sollen von März bis November Insekten anlocken. Abgestimmt ist die Auswahl auf kleine Insekten, die mit kleinem Rüssel an dem Nektar saugen können.
Was wird damit bezweckt?
Damit soll nicht nur für die Bestäuber, sondern auch für die Nützlinge wie Schwebfliegen der Tisch immer reich gedeckt sein, damit sie die ganze Zeit an Ort und Stelle sind, wenn sich ein Schädling wie die Laus zeigt. Normalerweise taucht zuerst der Schädling auf, und erst danach der Nützling. Durch die blühenden Pflanzen halten sich die Nützlinge aber die ganze Zeit dort auf, wo sie gebraucht werden. Sie können zeitnah ihre Eier abzulegen. Aus ihnen schlüpfen dann die Larven, die Schädlinge vertilgen, bevor sie sich zu stark ausbreiten.
Und dieses System macht das Spritzen überflüssig?
„Wir spritzen auch, aber nur mit Inhaltsstoffen, die auch in der Natur vorkommen. Wir nutzen dabei die Tatsache, dass ein Pilz, wie z.B. der Schorf zu einer bestimmten Zeit seine Schwachstelle zeigt. Dieses schmale Zeitfenster müssen wir dann nutzen.“