Nach Klöppelschaden: Schönborner Glocke ist wieder in Betrieb
Von Uschi Weidner
Nach dem Austausch des Klöppels freuen sich die Schönborner, dass die kleine Glocke im Turm der evangelischen Kirche wieder erklingt.Foto: Uschi Weidner
Anfang Mai dieses Jahres verstummte nach fast 100 Jahren die kleine Glocke in der Kirche der evangelischen Kirchengemeinde Schönborn. Müttern, deren Kinder nicht pünktlich zum Abendessen erschienen, fiel es sofort auf. Doch was war passiert? Nur ein technischer Defekt?
Lesezeit: 2 Minuten
Nein, nachdem der Sachverständige das Läutwerk begutachtet hatte, wurde festgestellt, dass der Klöppel gebrochen war – er lag neben der Glocke. Der Klöppel wiegt ungefähr 50 Kilogramm und hätte somit einen größeren Schaden im Glockenturm verursachen können.
Der neue Klöppel wurde nun gegossen und nach der Belederung in dieser Woche von ...
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Da die Kirchengemeinde im Jahr 1917 ihre große Bronzeglocke für Kriegszwecke hatte abliefern müssen, bestellte sie beim Bochumer Verein für Bergbau ein neues Stahlglockengeläut – bestehend aus zwei Glocken. Es wurde im Jahr 1923 gegossen, aber die französische Besatzungsmacht verbot die Verschickung. So kamen die Glocken erst am 31. Dezember 1923 in Zollhaus an. Der Preis sollte 45.930 Reichsmark betragen. Infolge der fortschreitenden Inflation mussten noch 43 Billionen für Fracht an die Reichsbahn und 30 Billionen Frachtkosten bis zur Installierung auf dem Turm im Januar 1924 von der evangelischen Kirchengemeinde aufgebracht werden. Die Informationen sind einer Notiz von Pfarrer Dittmer aus dem Jahr 1960 entnommen. Auf beiden Glocken steht am oberen Rand: GEG.(OSSEN) V.(OM)BOCHUMER VEREIN I.(N) BOCHUM 1923.