Diez

Trend in Neubaugebieten: Wärmepumpen sind gefragt

Von Andreas Galonska
In Diezer Neubaugebieten wie in der Hohen Straße II soll die Energieversorgung über Wärmepumpen laufen. Das Heizen mit Gas ist dort von den Eigenheimbesitzern weniger gefragt.  Foto: Andreas Galonska
In Diezer Neubaugebieten wie in der Hohen Straße II soll die Energieversorgung über Wärmepumpen laufen. Das Heizen mit Gas ist dort von den Eigenheimbesitzern weniger gefragt. Foto: Andreas Galonska

Die Vorstellung des jährlichen Wirtschaftsplans der Diezer Stadtwerke hat angesichts der Energiekrise eine neue Brisanz erhalten. Peter Keßler, Geschäftsführer der Stadtwerke nahm bei der Besprechung des Zahlenwerks Bezug zur politischen Entwicklung und sparte nicht mit Kritik an der Bundespolitik.

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„Das war für die Kunden nicht wirklich nachvollziehbar“, erklärte er beispielsweise zur angekündigten Soforthilfe bei den Gaspreisen schon im Dezember. Peter Keßler sprach von einem „Wahnsinnsaufwand“ für die Bearbeitung von entsprechenden Anträgen. „Wir sind froh, dass jetzt alles stabil läuft“, betonte er.

Die Gaspreisbremse ging am 15. und am 16. Dezember durch Bundestag und Bundesrat, die offizielle Veröffentlichung erfolgte am 24. Dezember. EDV-Systemausfälle seien gefolgt – offensichtliche Zeichen für die Überlastung nach der schnellen Entscheidung. Bei den Energiepreisen habe man eine drastische Erhöhung erwartet, die dann so deutlich nicht eingetroffen sei. Dann sind wieder Gaspreisanbieter zu Discountpreisen aufgetaucht.

Vertriebe neu gegründet

„Es handelte sich um Neugründungen von Vertrieben“, erläuterte der Geschäftsführer der Stadtwerke, die sich – im Gegensatz zu Billiganbietern – stets als verlässliche Kraft vor Ort gezeigt hätten. Peter Keßler machte auf einen Trend bei der Energieversorgung aufmerksam. „In Neubauten gibt es kein Gas mehr, es wird alles mit Wärmepumpen versorgt“, hob er hervor. Die Verwendung von Gas als Energieträger habe für ihn aber weiter seine Berechtigung.

Bei den geplanten Investitionen entfällt in diesem Jahr die Erneuerung in der Jahnstraße, für die rund 35.000 Euro eingeplant waren. Für die Erweiterung der Fotovoltaikanlage der Stadtwerke sollen rund 60.000 Euro eingesetzt werden. Für die Erneuerung einer Gasanlage am St. Vincenz-Krankenhaus sind 40.000 Euro eingeplant, für die Elektromobilität und ein Bereitschaftsfahrzeug sollen zudem jeweils rund 30.000 Euro ausgegeben werden. Der Bilanzgewinn der Stadtwerke liegt bei rund 340.500 Euro, im Vorjahr waren es 507.500 Euro.

„Die Stromnetze müssen entsprechend ausgebaut sein“, erklärte Stefan Holl, Fraktionssprecher der FWG, zu dem Trend zu Wärmepumpen in Neubaugebieten, zu denen meist noch Lademöglichkeiten für Elektroautos kommen. Ramona Wiese (SPD) schlug vor, dass es gut wäre, ein Konzept für ein ganzes Quartier aufzustellen.

Mit Klimaschutzmanager gesprochen

Stadtbürgermeisterin Annette Wick (SPD) erklärte, dass man diese Idee schon für das Baugebiet Hohe Straße II hatte und sie mit dem Klimaschutzmanager besprochen habe. Stefan Holl merkte an, dass man für diejenigen Hausbesitzer, die lieber Gas wollen, einfach einen Tank aufstellen könne. Der Wirtschaftsplan der Stadtwerke wurde schließlich einstimmig angenommen.

Von Andreas Galonska