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Hunsrück/Soonwald

Lumpenhund und Galgenstrick, aber kein Robin Hood – Fakten statt Fantasie

Von Stefan Munzlinger
Wissenschaft hin, Fakten her: Ob Schinderhannes-Schwenker, -Brot oder Wein (hier ein Riesling von 2012): Die Vermarktung einer Legende geht weiter.
Wissenschaft hin, Fakten her: Ob Schinderhannes-Schwenker, -Brot oder Wein (hier ein Riesling von 2012): Die Vermarktung einer Legende geht weiter. Foto: Stefan Munzlinger

Curd Jürgens, der Parade-Schinderhannes, und Maria Schell, sein beseeltes Julchen samt Söhnlein Franz Wilhelm (so wie wenigstens vier weitere Gespielinnen, die allesamt Nachwuchs gebaren): Im auf heile Welt getrimmten Käutner-Nachkriegs-Schinderhannesfilm von 1958 geben sie das Traumpaar und festigen damit den Mythos vom edlen Hunsrück-Robin-Hood; ein Bild, das sich bis heute hartnäckig hält.

Lesezeit: 5 Minuten
Auch wenn Dr. Fritz Schellack, Leiter des Simmerner Hunsrück-Museums von 1998 bis 2022, den Star der heimatlichen Sagen- und Märchenfraktion in TV-Beiträgen immer wieder einordnet: „Die historische Figur des Schinderhannes war ein Räuber, ein Mörder und ein Verbrecher.“ Ein durch und durch schlechter Mensch also. Ein weiterer Wissenschaftler, der sich seit ...