Neuwied

Neuwied probt den Ernstfall: Städtischer Krisenstab ist einsatzbereit

Gemeinsamer Kraftakt in der gespielten Katastrophe: Der städtische Verwaltungsstab probte für den Ernstfall. Der Stadtvorstand um Oberbürgermeister Jan Einig gratuliert Krisenstabsleiter Sebastian Wolff (mittig) und seinem interdisziplinären Team zur erfolgreichen Übung.  Foto: Stadt Neuwied/Ulf Steffenfauseweh
Gemeinsamer Kraftakt in der gespielten Katastrophe: Der städtische Verwaltungsstab probte für den Ernstfall. Der Stadtvorstand um Oberbürgermeister Jan Einig gratuliert Krisenstabsleiter Sebastian Wolff (mittig) und seinem interdisziplinären Team zur erfolgreichen Übung. Foto: Stadt Neuwied/Ulf Steffenfauseweh

Mit Bravour hat der Krisenstab der Stadtverwaltung Neuwied seine jährliche Krisenübung bestanden. Das teilt die Stadt Neuwied mit.

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Als große kreisangehörige Stadt müsse Neuwied keinen eigenen Verwaltungsstab vorhalten, heißt es in der Pressemitteilung. Man wolle aber vorbereitet sein, denn im Ernstfall seien die Herausforderungen für die Stadt Neuwied als Ballungszentrum durchaus andere als in den ländlichen Bereichen des Kreises.

„Unsere Mitarbeiter haben die Kontakte und die Ortskenntnis, einer Krise auf lokaler Ebene zu begegnen“, wird Krisenstabsleiter Sebastian Wolff zitiert. „Aber um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben, müssen sie entsprechend geschult und vorbereitet sein.“ Dass es nicht die erste gemeinsame Übung für den Verwaltungsstab der Stadt war, zeigte sich schnell: Noch während die Seminarleiter von der Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz das Szenario verlasen, hatte das Protokollanten-Tandem schon seine Lagedokumentation begonnen. Im Verlauf der Übung notierten sich alle Teilnehmenden Punkte, die sie in ihrem Aufgabenbereich optimieren, vorbereiten oder üben möchten.

Krisenmanager soll kommen

„Krisenresilienz aufzubauen, ist eine Daueraufgabe, die unsere Mitarbeiter neben dem Tagesgeschäft betreuen“, betont Oberbürgermeister Jan Einig. Um diesem Prozess eine bessere Struktur zu geben, wurde auf Beschluss des Stadtrates erst vor wenigen Wochen die Stelle eines Krisenmanagers oder einer Krisenmanagerin ausgeschrieben.

Ein durchweg positives Fazit zog Referent Jörg Teusch: Neuwied sei im rheinland-pfälzischen Vergleich sehr weit vorn mit seinem Verwaltungsstab, dessen Arbeit bereits durch eine offizielle Stabsordnung geregelt ist, mit regelmäßigen Übungen und Schulungen. Dass nun auch noch ein Krisenmanager eingestellt werden soll, sei ein sehr gutes Zeichen. „Wir kommen nicht selten zu Krisenübungen und stellen fest, dass niemand aus dem Stadtvorstand da ist – obwohl der Oberbürgermeister im Ernstfall den Hut aufhat. Das Krisenbewusstsein ist offensichtlich in Neuwied auf allen Verwaltungsebenen vorhanden“, sagt Referent Jens Thiele.

Es kommt auch auf den Einzelnen an

Neben dem, was die Verwaltung tun kann, kommt es im Ernstfall auch darauf an, was der Einzelne tun kann. In Fachkreisen wird davon ausgegangen, dass die Verwaltung in akuten Großlagen etwa 1 Prozent der Bevölkerung versorgen kann und muss. Das bedeutet: 99 Prozent der Bürger müssen sich selbst kümmern. Sie sollten Notvorräte haben, Erste Hilfe leisten können, Notrufpunkte kennen und aufeinander achtgeben.

Die Stadtverwaltung Neuwied fasst in ihrem Notfallheft zusammen, was die Haushalte vorbereiten sollten und wo der Einzelne im Notfall Hilfe findet. Das Notfallheft wurde bereits an alle Haushalte verteilt und ist weiterhin in allen Verwaltungsgebäuden erhältlich. red

Im Internet kann die Datei unter dieser Adresse heruntergeladen werden: www.neuwied.de/notfall