Wichtigste Achse der mittelalterlichen Stadterweiterung
Die Kastorgasse war die wichtigste Achse der mittelalterlichen Stadterweiterung. Sie verband das spätantik-frühmittelalterliche Steinkastell mit den jüngeren bebauten Gebieten und den Gebäuden des Stifts St. Kastor sowie der 836 geweihten Kirche. Die Straße wurde in Urkunden von 1279 und 1287 als großer, zum Stift führender Weg erwähnt. Spätestens 1476 wird sie „Castersgasse“ genannt. Nach der französischen Beschießung von 1688 war sie in weiten Teilen unversehrt. Bis 1944 blieb sie die Straße mit der ältesten profanen Bausubstanz der Stadt. Nach den Luftangriffen brannten die Häuser bis auf Keller und straßenseitige Fassaden aus. Ausnahmen: das 1951 eingestürzte Haus Nr. 2 und das Gasthaus Deutscher Kaiser. Die Ruinen des Franziskanerklosters blieben bis 1960 erhalten. Das hochwassergefährdete Trümmerareal wurde seit Ende der 50er-Jahre eingeebnet, aufgeschüttet und neu bebaut. Es ist seitdem von moderner Mietshausarchitektur geprägt. Das Gelände erhielt 1975 nach dem Durchbruch Danne entstandenen durchgehenden Straßenzug „Am Alten Hospital“ eine weitere Anbindung an die Kernstadt.