Kommentar: Von lieb Gewonnenem trennen

Die Vorteile vom Radfahren liegen auf der Hand: Radfahren verschmutzt die Luft nicht, verursacht keinen Lärm, ist für den Nutzer gesund, vermindert Staus, spart Geld und verringert die Flächen, die für Parkplätze ausgegeben werden müssen.

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Aber klar ist auch: Wenn der Radverkehr ausgeweitet werden soll, müssen Autofahrer Einschränkungen in Kauf nehmen und sich von lieb gewonnenen Gewohnheiten trennen. Vielleicht rollen die Pkw bald zum Beispiel in der Bahnhofstraße nur noch auf einer Spur, während die andere von Radlern genutzt wird? Vielleicht wird bald in vielen Straßen in der Stadt Höchsttempo 30 angeordnet? Bei dem Gedanken werden sich viele Autofahrer schon jetzt furchtbar ärgern. Dabei tut ihnen jeder Radfahrer – und jeder, der im Bus sitzt – eigentlich einen großen Gefallen. Denn wenn alle aufs Auto umsteigen würden, würde in Koblenz schon lange gar nichts mehr gehen.

E-Mail: doris.schneider@rhein-zeitung.net