In den vergangenen Jahren gab es in Koblenz zwei Großeinsätze wegen Amokdrohungen, über die unsere Zeitung berichtete. Betroffen waren das Schulzentrum an der Beatusstraße sowie das Gymnasium auf dem Asterstein. Wir blicken zurück.
Im November 2017 findet der Hausmeister des Berufsschulzentrums in der Beatusstraße einen Drohbrief im Briefkasten, auf dem ein Amoklauf angekündigt wird. Die rund 3000 Schüler, die täglich die Carl-Benz- und die Julius-Wegeler-Schule besuchen, werden heim oder an ihre Ausbildungsstellen geschickt, die Gebäude durchsucht. Die Polizei findet keinen Hinweis auf eine echte Bedrohung, ermittelt gegen den unbekannten Schreiber.
Im Oktober 2016 löst eine anonym verschickte E-Mail an das Gymnasium auf dem Asterstein einen Großeinsatz am Schulzentrum aus, Gewalttaten werden angedroht. Hunderte Schüler und Lehrer – auch der benachbarten Realschule plus – sind betroffen. Am Mittag gibt es Entwarnung: keine konkrete Bedrohung.
Vor fast zehn Jahren war im März 2009 ein Jugendlicher in Winnenden Amok gelaufen, hatte 15 Menschen an einer Schule und Umgebung getötet, richtete sich anschließend selbst. Danach gab es etliche Amokdrohungen, die von Trittbrettfahrern formuliert wurden – allein in Koblenz fünf innerhalb von zwei Wochen nach dem Vorfall. Eine davon war eine Schmierei auf einer Koblenzer Schultoilette, die über ein Handyfoto weiter verbreitet wurde und für Unruhe sorgte.