Auf der Genovevaburg wohnten einst Pfalzgraf Siegfried und seine Gemahlin Genoveva. Als Karl Martell ein Heer aufstellte, musste auch Siegfried mitziehen. Er beauftragte seinen Burgvogt Golo, Genoveva und das Schloss zu hüten. Aber Golo hatte nichts Gutes im Sinn: Er versuchte Genoveva zur Untreue gegen ihren Gemahl zu verleiten. Aber die Burgherrin blieb standhaft. Als Siegfried zurückkehrte, berichtete Golo ihm fälschlicherweise von der Untreue Genovevas. Der Pfalzgraf, außer sich vor Wut, veranlasste, seine Gemahlin hinrichten zu lassen. Genoveva und ihr Sohn, der während Siegfrieds Abwesenheit geboren war, wurden von zwei Knechten an eine Richtstätte in einen Wald gebracht. Auf der Nettebrücke warf Genoveva ihren Ehering in die Fluten und rief: „Ich gebe meinem Herrn den Treuschwur zurück, damit seine Schuld gemindert werde!“ Gerührt von ihren Worten, brachten es die Knechte nicht übers Herz, Genoveva hinzurichten. Also blieb sie mit ihrem Kind sieben Jahre lang im Wald verborgen. Der Pfalzgraf bereute bald seine Entscheidung. Eines Tages brachte ein Fischer einen Fang zur Burg. Bei der Zubereitung fand der Koch einen Ring in den Eingeweiden, den Siegfried als den Ring seiner Gemahlin erkannte. Zur Ablenkung seiner Trauer, ließ ein Vertrauter des Grafen eine Jagd veranstalten. Bei der Verfolgung einer Hirschkuh, die in einer Höhle verschwand, fand Siegfried plötzlich seine tot geglaubte Genoveva wieder. Sie erzählte ihm von den Taten des Burgvogts, woraufhin Siegfried diesen hinrichten ließ. Nachdem Genoveva verstorben war, ließ der Pfalzgraf über ihrer Grabstätte eine Kapelle errichten, die „Fraukirch“.
(Quelle: www.elzerland.de)