Frankfurt

AfE-Turm in Frankfurt: 116 Meter hohes Gebäude erfolgreich gesprengt

Der Turm wird gesprengt - und fällt in sich zusammen. Foto: <a href="https://twitter.com/slaindenhaufen" data-user-id="2280984032">S. Schlagenhaufer ‏@slaindenhaufen </a>
Der Turm wird gesprengt - und fällt in sich zusammen.

Noch nie ist in Europa ein so hohes Haus gesprengt worden wie der Frankfurter Universitäts-Turm. Kurz nach 10 Uhr am Sonntag wurden die Sprengladungen gezündet. Der 116 Meter hohe Betonklotz ist innerhalb weniger Sekunden mit einem ohrenbetäubenden Krachen in sich zusammengesack.

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So sah der Turm vor der Sprengung am 2. Februar aus.
So sah der Turm vor der Sprengung am 2. Februar aus.
Foto: dpa

Fast eine Tonne Sprengstoff wurde dafür in rund 1400 Bohrlöcher gesteckt, wie Sprengmeister Eduard Reisch berichtete. Tausende Schaulustige ließen sich die Sprengung trotz bewölktem Himmel und Temperaturen um fünf Grad nicht entgehen.

In dem 1972 errichteten sogenannten AfE-Turm haben Generationen von Geisteswissenschaftlern studiert. Dozenten und Studierende sind im vergangenen Jahr auf den neuen Uni-Campus im Stadtteil Westend umgezogen. Anstelle des Turms sollen zwei neue Büro-Hochhäuser gebaut werden, 100 und 140 Meter hoch. Das Areal gehört zu dem sogenannten Kulturcampus, einer Mischung aus Büros, Wohnungen, Gewerbe und Kultur, die bis 2019/2020 auf dem alten Uni-Campus entstehen soll.

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Reisch wollte die Sprengladungen um 10 Uhr mit einem elektronischen Funksignal zünden – doch der Vorgang verzögerte sich um einige Minuten. Zunächst detonierten die Pfeiler des Gebäude-Skeletts und wenig später der Kern. Dabei sackte das Haus mit einer sogenannten Nord-Süd-Faltung in sich zusammen.

„Man kann so ein Gebäude mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sprengen, ohne dass es zu Schäden an Personen oder benachbarten Gebäuden kommt“, betonte Reisch vor der Sprengung. Damit das Risiko so klein wie möglich ist, wurden mehrere Gebäudeteile mit reißfestem Vlies geschützt. Vor dem Gebäude wurden bis zu sechs Meter hohe Wälle errichtet. Zusammen mit dem Gebäude wurden zudem zahlreiche Wasserkanister mit je 1000 Litern gesprengt, um die Staubentwicklung zu reduzieren. Um das Gebäude wurden zwei Sperrzonen eingerichtet – dafür wurden fast zwei Kilometer Bauzaun aufgestellt, an denen rund 500 Helfer für Sicherheit sorgten.