Köln

Spiele nutzen Möglichkeiten der neuen Konsolen

Bereits zum siebten Mal lockt die Gamescom Spielefans auf das Messegelände nach Köln. Am Mittwoch wurden die Türen zunächst für Fachbesucher geöffnet, heute ist der erste offizielle Publikumstag. Egal, ob Hardcore-Gamer, Gelegenheitsspieler oder Smartphone-Daddler, bei der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele kommt jeder auf seine Kosten. Es gibt nicht nur die Möglichkeit, einen Blick auf Neuerscheinungen zu werfen und neue Technik auszuprobieren. Besucher können auch Informationen zu Spieleentwicklung einholen und Kontakte knüpfen.

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Im Mittelpunkt stehen jedoch die Spiele, wobei die großen Konsolenhersteller um die Gunst der Spieler werben. Bereits einen Tag vor dem Start der Spielemesse stellte Microsoft am Dienstag neue Titel für die Xbox One vor. Es sei die größte neue Auswahl in der Geschichte der Konsole, sagte Xbox-Chef Phil Spencer. Mit opulenten Abenteuern wie „Quantum Break“, „Crackdown 3“ oder „Scalebound“ will der Softwarekonzern die Spielergemeinde für sich gewinnen.

Konkurrent Sony verzichtete in diesem Jahr auf eine eigene Präsentation. Die Gamescom sei diesmal einfach zeitlich zu nah an der amerikanischen Spielemesse E3 in Los Angeles, sagte Uwe Bassendowski, Deutschland-Chef von Sony Computer Entertainment. Die Spiele sind immer umfangreicher und komplexer, hat Bassendowski auf der Gamescom beobachtet. Es gebe weniger Spiele als früher, doch die einzelnen Titel blieben länger im Programm. Dieser Trend gebe auch mehr Spielraum für den Aufbau der Spielgeschichten.

AddOns für noch mehr Umsatz

Mit Erweiterungspacks versuchten die Anbieter großer Spiele, die hohen Kosten für die Entwicklung wieder einzuspielen. Aber auch betagte Titel wie „Guitar Hero“ erleben heute mit neuem Gitarren- und Spieldesign ein Comeback. Lange Schlangen entstanden bereits am Mittwoch vor den Präsentationsräumen von Spielen wie „Halo 5“, „Mafia III“, „Just Cause 3“ oder „Fifa 16“. Bei Letzterem spielt auch erstmals der Frauenfußball eine tragende Rolle. Mit einem fotogenen Riesenkampfroboter lockte die Arena von „Star Wars: Battlefront“. Schnelle Flitzer umrahmten die Auftritte von Rennspielen wie „Need for Speed“. Die neuste Version von Lara Croft konnten Besucher zwar nicht selbst spielen, aber zumindest einen Blick darauf werfen. In „Rise of the Tomb Raider“ verschlägt es die beliebte Videospielheldin unter anderem nach Syrien. Ein Unterschied zwischen Filmsequenzen und Spiel ist kaum mehr auszumachen.

Abgesehen von Lara Croft konnten sich echte Fans auch zu allen möglichen anderen Spielfiguren mit passenden Artikeln eindecken. Das Merchandise wird in der Spielebranche immer wichtiger – bei der Gamescom füllt es mittlerweile eine ganze Halle. Ob Kostüme, Sammelfiguren, Schmuck oder T-Shirts, in den weitläufigen Gängen wurde alles mögliche angeboten.

Bei der Gamescom geht es vor allem um eines: Spielen, Spielen, Spielen. Egal, welche Plattform, in den Hallen kamen Zocker voll auf ihre Kosten.
Bei der Gamescom geht es vor allem um eines: Spielen, Spielen, Spielen. Egal, welche Plattform, in den Hallen kamen Zocker voll auf ihre Kosten.
Foto: dpa

Der „Family & Friends“-Bereich bietet einen ruhigen Gegensatz zu den vollgepackten Hallen voller hämmernder Bässe und blinkender Lichter. Dort können erschöpfte Messebesucher auf Sitzsäcken entspannen, aber auch familienfreundliche Spiele wie die neue Version von „Just Dance“ ausprobieren. Und nicht nur auf dem Bildschirm wird gespielt. Auch Brett- und Kartenspielhersteller zeigen sich auf der Games-com. In der Retro-Ecke erfreuten sich Spieler an Flipper, Pacman und Co. Wer sich lieber bewegen möchte, kann sich beim Paintball oder Lasertag versuchen, und sogar eine Partie Headis, das mit dem Kopf an einer großen Platte gespielt wird, konnte ausgetragen werden.

Virtuelle Realitäten werden sichtbarer

Der große Renner ist in diesem Jahr jedoch Technologie, die es dem Spieler ermöglicht, in virtuelle Realitäten einzutauchen. In Köln zeigte Sony unter anderem die neue Version seiner 3-D-Datenbrille „Project Morpheus“. Was die Entwicklung von sinnvollen Spielekonzepten betrifft, so befindet sich die Branche jedoch noch am Anfang.

Sony-Chef Bassendowski: „Die Spiele müssen sehr durchdacht sein.“ Da die Spieler komplett in eine andere Welt eintauchen, müsse zuvor geklärt werden, „wo der Spaß aufhört und der Stress anfängt. Wir sind noch am Anfang der Reise, und die Reise wird sehr lange dauern.“ cno/dpa