Köln

Ein Messe für die Fantasie

Alte Spiele, neue Helden – die dritte Auflage der Gamescom in Köln setzt vor allem auf Neuauflagen von Klassikern wie (von links) FIFA 12, Skyrim, Assassin's Creed, Mass Effect 3, Battlefield 3, Tropico 4 und Diablo 3.
Alte Spiele, neue Helden – die dritte Auflage der Gamescom in Köln setzt vor allem auf Neuauflagen von Klassikern wie (von links) FIFA 12, Skyrim, Assassin's Creed, Mass Effect 3, Battlefield 3, Tropico 4 und Diablo 3. Foto: Jens Weber

Manchmal reichen wenige Schritte, um in eine andere Welt einzutauchen: Vor den Türen der Kölner Messehallen sammeln sich Taxifahrer im Sonnenschein und diskutieren das Wetter. Hinter den Türen stehen ein Magier, eine Priesterin und ein blauhäutiges Fabelwesen mit roten Haaren im Schein eines Monitors und diskutieren die Neuerungen eines Rollenspiels.

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Köln – Manchmal reichen wenige Schritte, um in eine andere Welt einzutauchen: Vor den Türen der Kölner Messehallen sammeln sich Taxifahrer im Sonnenschein und diskutieren das Wetter. Hinter den Türen stehen ein Magier, eine Priesterin und ein blauhäutiges Fabelwesen mit roten Haaren im Schein eines Monitors und diskutieren die Neuerungen eines Rollenspiels.

In Köln läuft vom heutigen Donnerstag bis Sonntag zum dritten Mal die Gamescom – die weltgrößte Messe für Unterhaltungselektronik. Solange die rund 550 Aussteller eine Welt für mehr als 250 000 erwartete Besucher aufbauen, hat die Realität innerhalb dieser 120 000 Quadratmeter der Kölner Messe nichts verloren.

Spass – auch dieses Jahr wieder auf der Gamescom 2011 in Köln.

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Ein Computerspieler beschäftigt in Köln auf der Gamescom mit einem Spiel auf der Microsoft xbox.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Besucher können auf der Messe «Gamescom» in Köln wieder zahlreiche neue Spiele ausprobieren.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Rund 550 Aussteller zeigen bis zum Sonntag neue Spieletrends.

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Im Mittelpunkt stehen dabei Online-Spiele, Apps für Smartphones, Bewegungsspiele sowie 3D-Animationen, für die keine Spezialbrille mehr benötigt wird.

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Ein Klassiker, der auch in der Computerspielszene immer wieder neu aufgelegt wird: Batman.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Computerspieler stehen für das Spiel „Battlefield“ an. Am Mittwoch konnten sich zunächst Fachbesucher und Journalisten über neue Trends informieren – und auch da bildeten sich vor lang erwarteten Neuheiten Warteschlangen.

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Große Plakate werben für die Neuheiten in der Spieleszene in Köln.

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Jeder in seiner eigenen Welt – oder gemeinsam im Netzwerk bei einer sogenannten LAN-Party, in welcher alle gemeinsam als Player mit- oder gegeneinander ein Spiel spielen.

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Eine weitere Neuheit: die Spiele-Konsole „psvita“ von Sony.

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Auch das Begleitprogramm ist bewegungsintensiv – wie viele Neuheiten auf dem Gebiet der Bewegungsspiele...

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Von Donnerstag bis Sonntag ist die Gamescom für alle Besucher geöffnet. Die Veranstalter erwarten mehr als eine Viertelmillion Gäste.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Immer wichtiger: (Spiele-) Apps für Handys.

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Von den auf der Gamescom vorgestellten Neuheiten erhoffen sich die Hersteller einen Umsatzschub für das wichtige Weihnachtsgeschäft.

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Schon am Vorabend der Messe machte Sony mit neuer Hardware Schlagzeilen. Der japanische Konzern kündigte eine abgespeckte Variante der mobilen Konsole Playstation Portable (PSP) für rund 100 Euro an, die im Herbst auf den europäischen Markt kommt.

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Auch PC-Spieler probieren dürften wieder voll auf ihre Kosten kommen.

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Immer sehr beliebt: Renn-Spiele. Für Gamer wird Köln in den nächsten Tagen wieder zum Paradies – wer hat schon drei solch große Bildschirme zum Spielen Zuhause zur Verfügung...

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Bewegungsgesteuerte Spiele – gesundes Zocken für Couch-Potatoes.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Nach Ansicht des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) sind die wirtschaftlichen Vorzeichen für die Branche gut.

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Im ersten Halbjahr 2011 habe die Branche rund 793 Millionen Euro mit Spiele-Software umgesetzt, ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Für das Gesamtjahr erwartet der BIU eine Steigerung um drei Prozent.

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Die Computerspiele-Messe Gamescom (17.-21.08.) eröffnete wieder in Köln ihre Tore – mit einer Rekordbeteiligung von 550 Ausstellern.

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Der erste Rekord wäre auch schon eingestellt: 550 Ausstellern geben sich auf der größten europäischen Computerspielemesse Gamescom in Köln die Ehre.

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Das wird jedem Besucher bereits nach wenigen Metern klar. In Halle 8 beispielsweise dürfen Bildschirmathleten auf dem Stand der Spielekonsole Wii bereits jetzt an den Olympischen Spielen 2012 teilnehmen – zumindest an der Nintendo-Version. Und so sitzen zwei junge Damen in einem kleinen Plastikboot vor einem Fernseher und imitieren, heftig mit den Controllern fuchtelnd, Ruderbewegungen. Auf dem Bildschirm siegt am Ende das Boot mit einem rosa Kätzchen und einem dunklen Roboter. Auch an den Ständen der Xbox mit der Körpersteuerung Kinect geht es sportlich zu: Über die Fernseher sausen allerhand Bälle, vor den Bildschirmen wird geschwitzt.

Dieses Bild setzt sich in Halle 7 fort. Palmen, aktive junge Menschen und wummernde Bässe bestimmen die Szenerie: Am Playstationstand steigt die große Strandparty. Mit Controllern in der Hand, an deren Enden sich leuchtende Kugeln befinden, tanzen vor allem junge Frauen zu aktuellen Hits und versuchen, die auf dem Bildschirm vorgegebenen Bewegungen zu imitieren. Weniger Mühe gibt sich ein junger Mann einige Meter weiter. Rücklings liegt er auf der Hantelbank, den Blick konzentriert nach oben gerichtet, die Muskeln angespannt. In seinen Händen hat er allerdings kein Gewicht, sondern ein Gamepad. Die Augen haften fest auf einem kleinen Monitor – wirklich sportlich ist das nicht.

Damit endet dann der bunte und lustige Teil der Spielemesse – in Halle 6 stehen moderne Kriegsführung und epische Schlachten im Mittelpunkt. Am Stand von Diablo III dröhnt dem Besucher eine Stimme entgegen, die über „Schmerz“ und „Qual“ spricht, wenige Meter weiter zerreißt der Sound von Maschinengewehrsalven fast das Trommelfell. Dass in diesen düsteren Hallen der größte Besucheransturm erwartet wird, lassen die Schilder vermuten, die sich vor dem kleinen Raum finden, in dem Call of Duty zu sehen ist: „Wartezeit ab hier drei Stunden“.

So lang dürften die Schlangen in Halle 9 nicht werden. Hier sind die Onlinespiele zu Hause, hier wird es an vielen Ständen mystisch und magisch. Das Standpersonal trägt wahlweise Plastikschwerter auf dem Rücken oder zum äußerst knappen Kostüm Flügel und Hörner. Nebenan quetschen sich die Spieler bei „World of Tanks“ in Minipanzer – die Kriegsmaschinen sehen aus wie eine Mischung aus Bobbycar und Seifenkiste.

Aber das kann einen am Ende des Rundgangs nicht mehr verwundern. Wer zuvor überdimensionierte Kampfroboter, einen gut zehn Meter hohen blauen Comic-Igel und diverse Science-Fiction-Krieger gesehen hat, nimmt auch das klaglos hin. Allerdings: Ganz zum Schluss gibt es doch noch eine Überraschung. Durch ein großes Fenster lassen sich draußen drei Kamele erblicken, die für Uncharted III werben sollen. Sie stehen im prallen Sonnenschein und kauen stoisch vor sich hin. Irgendwie erinnern sie an die Taxifahrer – für beide außenstehenden Gruppen dürfte das, was sich innerhalb der Messehallen abspielt, in etwa gleich unerklärlich sein.

Von unserem Redakteur Markus Kuhlen