RZ-Kommentar: Nachhaltigkeit kann es nicht zum Nulltarif geben

Nachhaltigkeit in Usbekistan, Nachhaltigkeit in Indonesien, Nachhaltigkeit in Rheinland-Pfalz. Läuft man durch die Hallen der Tourismusbörse (ITB) in Berlin, könnte man fast auf die Idee kommen, dass Nachhaltigkeit ein neues Urlaubsziel ist, das inzwischen weltweit angeboten wird.

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Nachhaltigkeit in Usbekistan, Nachhaltigkeit in Indonesien, Nachhaltigkeit in Rheinland-Pfalz. Läuft man durch die Hallen der Tourismusbörse (ITB) in Berlin, könnte man fast auf die Idee kommen, dass Nachhaltigkeit ein neues Urlaubsziel ist, das inzwischen weltweit angeboten wird.

Zumindest scheint es aber ein Wunsch zu sein, den nicht nur viele Deutsche immer häufiger in Zusammenhang mit ihrem Urlaub äußern. Umweltschutz und das Einhalten sozialer Standards gewinnen immer mehr an Bedeutung, die ITB reagiert spürbar auf diese Veränderung.

Die rheinland-pfälzischen Touristiker werden von dieser Entwicklung nicht auf dem falschen Fuß erwischt. Nachhaltigkeit steht schon seit Jahren auf dem Werbebanner, auch wenn hehre Theorie und angebotene Praxis noch nicht überall miteinander Schritt halten.

Umso wichtiger ist es, den Vorsprung, den sich das Land durch das Forcieren eines sanften Tourismus erarbeitet hat, nicht aufs Spiel zu setzen. Während andere noch ihre Hausaufgaben machen müssen, kann das Land auf Erfolge verweisen, auf ein Konzept, das mit den touristischen Ressourcen keinen Raubbau betreibt.

Allerdings dürften klamme Kassen es immer schwieriger machen, diesen Weg geradlinig weiter zu beschreiten. Denn ein sozialverträgliches Konzept fortzuschreiben, ist kostenintensiv und keine Angelegenheit, die man den Betrieben oder den Touristikern vor Ort allein überlassen darf. Pfiffige Ideen können zwar Kosten drücken, aber Nachhaltigkeit kann es nicht zum Nulltarif geben, Billigangebote sind mit dieser Idee nur schwer vereinbar.

Das sehen die Touristen ein, die ihre Urlaubsplanung gezielt auf dieses Kriterium abklopfen und deren Zahl immer größer wird. Das müssen aber auch die „Anbieter“ bis hin ins Ministerium einsehen.

E-Mail: markus.kratzer@rhein-zeitung.net