Klaus Reimann nimmt Abschied vom Genfer See: Gute Stimmung am Lac Leman

Nach mehr als drei Wochen in unserer Zwei-Mann-WG am Genfer See heißt es jetzt Abschied nehmen von Thonon-les-Bains. Es beginnt die heiße Phase des Turniers. Und da werden andere Städte interessant. Zunächst einmal Marseille.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Ein paar schöne Erinnerungen werden mit im Reisegepäck sein, wenn wir dem Lac Leman den Rücken kehren. Schöne Augenblicke, Gewohnheiten, die sich im Laufe der Wochen eingeschliffen haben. So war die Männerwirtschaft in unserer schmucken Wohnung mitten im Ort von großer Unkompliziertheit geprägt. Wenn der eine keine Lust hatte zu spülen, hatte der andere auch keine. So gab's nie Ärger. Es wurde gegessen, was auf den Tisch kam. Es soll sogar Essbares dabei gewesen sein.

Was uns wirklich fehlen wird, ist diese Weite, dieser grandiose Rundblick aus unserem Ausguck hoch über der Stadt. Auf der einen Seite die Berge des Savoyer Voralpenlandes, auf der anderen die Aussicht auf den See bis weit hinüber in die Schweiz. Mit dem Tageslicht wechselte immer auch die Stimmung. Die unsere hat dieses Panorama mit natürlicher Leichtigkeit stets gehoben.

Nur eines ist uns in all der Zeit nie gelungen: So bemüht die Bäckersfrau war, so sehr sie ihre sicher schmackhaften Backwaren auch anpries, ein vernünftiges dunkles Brot haben wir nie und nirgends ausfindig machen können. Von einer Scheibe Schwarzbrot ganz zu schweigen. Von der großartigen Pudding Tarte allerdings könnte sie uns demnächst so einmal die Woche ein Exemplar in die Heimat schicken. Wir würden ihr im Gegenzug ein prima Rezept für ein schmackhaftes dunkles Brot schicken an den schönen Genfer See.

E-Mail an den Autor: klaus.reimann@rhein-zeitung.net