200 Radprofis, 60 Autos und 30 Motorräder bewegen sich bei der Deutschland-Rundfahrt über die bis zu 212 Kilometer lange Rennstrecke. Damit der Weg für das Radrennen frei ist, wird auf der Strecke in einem klar definierten Zeitfenster ein Raum geschaffen, der für den öffentlichen Verkehr tabu ist. Etwa eine halbe Stunde vor dem Fahrerfeld markiert ein Fahrzeug mit roter Flagge den Beginn des Radrennens.
Dahinter haben Polizei und Ordner das Sagen. Der Verkehr wird angehalten, entgegenkommende Fahrzeuge müssen so an den Rand fahren, dass sie das Rennen nicht behindern und niemanden gefährden. Eine große Zahl ehrenamtlicher Ordner sorgt dafür, dass aus Nebenstraßen niemand auf die Strecke gelangt. Umgekehrt achtet beispielsweise Abschnittskoordinator Günter Rittgen darauf, die Unannehmlichkeiten für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten. Deshalb hat er die Streckenführung auf der Pfaffendorfer Brücke so geändert, dass der Verkehr in die Koblenzer City während des Rennens ungestört weiterfließen kann.
In Bad Ems wiederum wird der Malbergtunnel für eine Zeit komplett gesperrt und von Autos freigehalten. „Man kann niemandem zumuten, eine halbe Stunde mit dem Auto im Tunnel festzuhängen, ohne dass er weiß, was los ist“, begründet Rittgen. Sind die Radrennfahrer und Teamfahrzeuge mit den Ersatzrädern vorbei, dauert es rund zehn weitere Minuten, bevor ein Fahrzeug mit grüner Flagge das Ende des Rennens markiert. Dahinter kehrt wieder der Normalzustand ein. crz