Neuwied

Markus Müller vom GTRVN wird mit Äquatorpreis ausgezeichnet

Das Foto zeigt Markus Müller (rechts) und Michael Ehrle (links).
Das Foto zeigt Markus Müller (rechts) und Michael Ehrle (links). Foto: GTRVN

Stellt der Äquatorpreis mit 40.077 Kilometern eigentlich die Prämierung einer Lebensruderleistung dar, kommt es in seltenen Fällen vor, dass dieser bereits vor dem ruderischen Rentenalter erreicht wird.

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So auch bei Markus Müller vom GTRVNeuwied. 2008 von Marcus Weber zum Ruderschnupperkurs eingeladen, begann er zunächst von Krankheit eingebremst mit zaghaften ruderähnlichen Bewegungen. Mit etwas über 600 Kilometern am Jahresende war zwar schon eine Begeisterung für den Sport zu vermuten, aber ein Fahrtenabzeichen konnte noch nicht erreicht werden.

Die unter Ruderern legendäre heilende Wirkung des Ruderns erfasste im Folgejahr dann auch Markus. Dem Spaß am Rudern konnte so freien Lauf gelassen werden. Mit direktem Anschluss an die Rennruderjugend des GTRVN kam auch die Komponente „guter Ruderstil“ nicht zu kurz, während das Stehvermögen bei langen Wanderfahrten insbesondere aus dem Hause B&M; Grzembke sowie bei einer ersten Eurega-Teilnahme trainiert werden konnte. Schnell wurde die Ruderleistung auf diese Weise vierstellig und kam zum Jahresende erschreckend nah an die bis dahin immer wieder mit Jahresbestleistungen überzeugende Renate Magraff heran.

Nach ein paar kleinen Erfolgen im Kurzstreckenrudern und der bitteren Erkenntnis, als Schwergewicht zu leicht und als Leichtgewicht zu schwer zu sein, kam der Durchbruch unerwartet auf einer Pfingstwanderfahrt der NRG im Jahr 2010. Nachdem Markus zwei Tage in Folge einen überbesetzten, überladenen Wanderfahrtspott mit einem über weite Strecken zusätzlich hinten anhängendem weiteren Boot im Schlepp alleine rudernd die Lahn heruntergewuchtet hatte, stand am Abend danach die entscheidende Frage im Raum: „Machst Du das öfter und hast du vielleicht Lust, in meinem Team an Rudermarathons teilzunehmen?“ fragte Watz als regelrechter Veteran der Rudermarathons, außerhalb der Ruderkreise auch als Dr. A. Laser bekannt.

Da sich zumindest der zweite Teil der Frage mit einem halbwegs sicheren „Ja!“ beantworten ließ, waren die Weichen gestellt. Gerade weil es im wahrsten Sinne des Wortes ein sehr weiter Weg auf den oberen Treppchenplatz der Marathonregattasieger sein sollte, purzelten die Kilometer bei den langen Trainingsfahrten nur so ins Fahrtenheft. 3000 Kilometer, 4000 Kilometer, ja sogar mal über 5000 Kilometer in nur einem Jahr standen da schon mal im Buche. Zu aller vorderst ohne Frage immer die gemeinsamen Fahrten mit Patrik Sassin und später zunehmend auch mit Michi Ehrle aus Köln. Allein in nur einem Jahr kamen die beiden Marathonis auf mehr als 3500 gemeinsame Trainingskilometer.

Nur zu passend, dass beide zusammen nebst jeder Menge Streckenrekorden und inzwischen zahllosen Regattasiegen auch zu zweit ihren jeweiligen Äquatorpreis entgegennehmen konnten. Mehr als 40.000 Kilometer in rund zehn Jahren, eine Hausnummer die man erstmal als Vollzeitberufstätiger erreichen muss. „Herrlich einen solchen Preis beim Brandenburger Wanderrudertreffen unter den Augen diverser nur dazu angereister Marathonveteranen und Ruderfreunde entgegen nehmen zu dürfen.“ kommentierte Markus. Auch sein Heimatverein, der GTRVNeuwied, ist sehr stolz auf die Leistung von Markus Müller, der im laufenden Jahr bereits wieder zahlreiche Ruderkilometer als Grundstein für den zweiten Äquatorpreis zurückgelegt hat. Abgesehen von der hohen Anzahl an geruderten Kilometern ist Markus Müller auch ein äußerst erfolgreicher Marathonruderer. Beim legendären Genfer-See-Marathon über 160 Kilometer saß er am 25. September im Siegerboot.