Dattenberg

Karnevalistische Verhaftung in Dattenberg vollzogen

Foto: KG 1936 Dattenberg

Am Karnevalssonntag stieg der traditionelle Bürgerfrühschoppen der KG 1936 Dattenberg. Mit der Karnevalsmesse in „daddeberjer“ Mundart wurde, erstmals um 11 Uhr, von Pastor Lothar Anhalt, der Tag karnevalistisch begonnen.

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Im Anschluss an die Messe zog man gemeinsam mit den Tanzmäusen, der Großen Garde und den Möhnen „Ewig Jung“, musikalisch begleitet vom Tambourcorps Frohsinn aus Dattenberg, auf die Bühne des schon karnevalistisch geschmückten Bürgerhauses ein. Um Punkt 12.30 Uhr fiel dann der Startschuss. Sitzungspräsident Heinz-Peter Schneider und der Erste Vorsitzender Patrick Wehrmeijer begrüßten die zu dem Zeitpunkt leider noch relativ überschaubare Jecken. Der erste Programmpunkt wurde von dem neuen Tanzpaar der KG 1936 aufs Parkett gebracht. Mina Kamper und Melvin Gerolstein zeigten gekonnt und unter großem Beifall ihren Paartanz. Trainiert werden die beiden von Daniela Kamper und Regina Selzer.

Nun gab es ein besonderes Jubiläum. Nachdem in der Kriegszeit der Karneval etwas ins Hintertreffen geraten war, ist im Jahr 1949, Marianne Schneider als erstes Funkenmariechen der Nachkriegszeit aufgetreten. Marianne ebenfalls im Bürgerhaus zugegen, war sichtlich gerührt über diese Ehrung.

Foto: KG 1936 Dattenberg

Danach musste der ehrenwerte Hohe Richter, Hubert Emunds, die Gerechtigkeit walten lassen. Er hatte auch gleich einen Tatverdächtigen benannt, der sich der Verantwortung für viel zu wenige Parkmöglichkeiten auf dem Dattenberger Marktplatz stellen musste. Polizist und Zweiter Vorsitzender David Schneider, nahm sodann auch die Verhaftung vor. Es wurden einige Anklagepunkte verlesen, die das geruhsame und beschauliche Dorfleben in der Vergangenheit doch sehr gestört und beeinträchtigt haben. In Abwesenheit von Ortsbürgermeister Dieter Runkel, musste sein Vertreter, Stefan Betzing, die Anschuldigungen über sich ergehen lassen. Der beteuerte natürlich in einem ergreifenden Plädoyer seine Unschuld und beantragte nach § 11 des DBG (Dattenberger Brauchtum Gesetzes) seine sofortige Freilassung, denn, er sei ja nicht einmal zum Bürgermeister gewählt und deshalb kann es sich nur um einen Verfahrensfehler handeln. Das Hohe Gericht ließ da aber nicht mit sich reden. Auch durch noch so viele Unschuldsbeteuerungen konnte er seiner gerechten Strafe nicht entgehen und musste sich, zur Freude der Dattenberger, freikaufen. Die verhafteten kleinkriminellen Parksünder des Ortes konnten sich durch einen Stopp- beziehungsweise Kordeltanz, den sie auf der Bühne darbieten mussten, einer höheren Strafe entziehen. Der Hohe Richter schlug noch vor, dass anstelle von Parkknöllchen, doch eine Spende in Höhe von 5 Euro gezahlt werden soll, die dann auf die Ortsvereine und die Kirche verteilt würden, so hätte dann wenigstens jeder was davon. Nachdem nun die Gerechtigkeit im Dorf wiederhergestellt war, konnte im Programm fortgefahren werden.

Foto: KG 1936 Dattenberg

Die Tanzmäuse der KG 1936 Dattenberg, trainiert von Anja Birrenbach und Britta Huhn, haben ein letztes Mal in dieser Session ihre tollen Gardetänze im „Rööpesaal zu Daddebersch“ auf die Bühne gebracht. Es folgte die Prinzengarde Kasbach, trainiert von Anne Kirschbaum und Kathrin Müller. Die Große Garde der KG 1936 Dattenberg zeigte den „daddeberjer“ Eingeborenen ihr gesamtes Repertoire an Tänzen. Trainiert werden die Mädels und ein stolzer Junge von Annekatrin Zimmermann, Hanna Schwips und Ricarda Schumacher. Die Gruppe „Rööpe Underground“ (Trainerinnen Ute Wagner und Margit Michels) zeigte auch noch einmal aufs Neue, wie schön „daddeberjer, staatse Kääls“ in Strumpfhosen aussehen und mit welch ästhetischer Grazie auf bekannte kölsche Musik das Tanzbein geschwungen wird.

Natürlich ließ es sich auch Prinz Baffy l. (Thomas Baars) mit seinen Adjutanten Franky (Frank Keller) und Shelly (Ralf Scheidt) nicht nehmen, noch einmal den steilen Weg „op die daddeberjer Hüh“ auf sich zu nehmen, um seinen Untertanen mit dem Prinzenlied einzuheizen. Auch die Freunde aus Pornic sind wieder gerne der Einladung der KG gefolgt und mit einer großen Abordnung in den Rööpesaal eingezogen. Den krönenden Abschluss des Programms und gleichzeitig der Beginn der Happy-Hour läuteten die „daddeberjer Jonge“ der Gruppe „Mache M´r“ ein. Mit Musik von DJ Michael Preiß fand der gelungene Tag ein stimmungsgeladenes Ende.