Bad Kreuznach

Gewerkschafter Otto König setzt sich für Konversion der Rüstungsindustrie ein

Eine Gemeinsame Veranstaltung des DGB und des Netzwerks am Turm fand im Rahmen der Bad Kreuznacher Friedenswochen statt.

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Rund zwei Dutzend Interessierte konnte Rita Schmitt, stellvertretend für den aus beruflichen Gründen später hinzukommenden DGB-Kreisvorsitzenden Michael Simon, in Namen des DGB bei der Veranstaltung mit den früheren IGM-Vorstandsmitglied Otto König im Bonhoeffer-Haus begrüßen. Die Frage im Rahmen der lokalen Friedenswochen war: „Schwerter zu Pflugscharen – nur ein schöner Traum?“

König kritisierte unter anderem das Ziel der Bundesregierung, die Rüstungskosten auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern. Bereits 2020 würden diese nach NATO-Kriterien die 50-Milliarden-Grenze überschreiten, da nicht alle Ausgaben im offiziellen Verteidigungshaushalt enthalten seien. So beispielsweise eine Milliarde Stationierungskosten für die US-Armee, die unter allgemeinen Finanzausgaben verbucht würden. Das Geld fehle dann für Bildung, Infrastruktur, Soziales und vieles mehr.

In der vom Netzwerkvorsitzenden Siggi Pick moderierten lebhaften Diskussion wurde gerade Bad Kreuznach als Beispiel für eine gelungene Konversion nach dem Abzug der US-Armee benannt. Sei früher geunkt worden, das Licht gehe in der Stadt aus, wenn die US-Armee abzöge, so hätten sich real Gewerbe und Wohnungsbau entfalten können. Das spiegele sich letztendlich auch in der stark gewachsenen Einwohnerzahl wider, die nur zum kleineren Teil auf einer Eingemeindung beruhe. Ein Vorschlag aus dem Publikum fand große Zustimmung: die Stadt solle sich in ihrem Bestreben, Studienstandort zu werden, gerade vor dem Hintergrund lokaler und guter Erfahrungen auch um einen Studiengang Konversion bemühen.

Bericht von: Volker Metzroth