Koblenz

JuKuWe sorgt weiterhin für kreative und spannende Freizeit

Foto: JuKuWe

Wie kann kulturelle und politische Jugendarbeit funktionieren, wenn Kinder und Jugendliche sich nicht treffen können, Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit geschlossen bleiben und zahlreiche Maßnahmen und Angebote abgesagt werden müssen?

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Motiviert reagiert der Jugendkunstwerkstatt Koblenz (JuKuWe), der die Förderung der außerschulischen kulturellen und sozialen Jugendbildung zur Aufgabe hat. Normalerweise finden im Kurt-Esser-Haus pro Woche knapp 40 Kunst-, Kultur- und Zirkusangebote für Kinder und Jugendliche statt. Für die Ferien werden stets neue professionelle Projekte bereitstellt, die weit über ein normales Betreuungsangebot hinausgehen. Daneben begleitet das Kinder- und Jugendbüro diverse Projekte zur politischen Bildung und Partizipation. Im Kurt-Esser-Haus ist es derzeit deutlich stiller als gewohnt – lediglich die hauptamtlichen Mitarbeiter und zwei FSJlerinnen sind anwesend, damit der nötige Abstand eingehalten werden kann.

Foto: JuKuWe

Die Frage: „Wie schaffen wir es trotz Schließung den Betrieb am Laufen zu halten?“ stellte die Mitarbeiter der Jugendkunstwerkstatt zunächst vor eine Herausforderung. Aber die JuKuWe wäre nicht die JuKuWe, wenn sie nicht auch jetzt in der derzeitigen Ausnahmesituation kreative Ideen und pfiffige Lösungen parat hätte. Ute Krummenauer, Pädagogin und langjährige Mitarbeiterin, erklärt: „Der Alltag von Kindern und Jugendlichen ist zurzeit davon geprägt, dass die Kontakte zu Gleichaltrigen reduziert und nur virtuell oder telefonisch möglich sind. Wir passen uns den aktuellen Gegebenheiten an und sorgen dafür, dass unsere rund 250 Kurskinder auf eine etwas andere Art mit kreativen und spannenden Freizeitbeschäftigungen versorgt werden. Denn klar ist: die Gesundheit geht vor.“

Nach der Schließung wurden zunächst gemeinsam Ideen geschmiedet. Zu den über 30 Kursleiter und den Eltern der Kurskinder wurde telefonisch Kontakt aufgenommen. Besprechungen fanden in digitalen Meetings statt. Es sei den Mitarbeitern bewusst, so Geschäftsführer Christof Nießen, „dass wir mit einem medizinisch begründeten Ausnahmezustand konfrontiert sind, der weitreichende Maßnahmen erfordert und massive Einschränkungen des täglichen Lebens mit sich bringt.“ Gerade jetzt sollten jedoch der Spaß, das Hobby und die Kreativität nicht zu kurz kommen. Deshalb wurden für die Osterferien und die Zeit danach Pakete für die Kursteilnehmer gepackt. Je nach Leidenschaft der jungen Künstler besteht die Möglichkeit, Mal- oder Keramikpakete, bestückt mit allen notwendigen Utensilien, kontaktlos in der JuKuWe abzuholen. „Für die Artisten verleihen wir Einräder und Jongliermaterialien. Wer keine eigene Nähmaschine hat, bekommt ebenfalls eine Leihmaschine und Material, um am Nähkurs teilnehmen zu können.“ Denn auch für die Anleitung der Kurse ist selbstverständlich gesorgt. „Unsere Kursleiter waren in den letzten Tagen hier um ihre Kurse per Video aufzunehmen. Wir werden unsere Kursteilnehmer in regelmäßigen Abständen mit den digitalen Kursen versorgen.“, so Krummenauer.

Wie im kulturellen Bereich werden auch im Kinder- und Jugendbüro Projekte und Angebote überarbeitet und soweit möglich digitalisiert. Der Jugendrat tagt momentan in Online-Meetings und weicht auf digitale Formate der politischen Beteiligung aus.

Die Mitarbeiter des gesamten JuKuWe-Teams arbeiten weiter und sind telefonisch, per Mail, über die Internetseite oder auf Facebook und Instagram erreichbar. Nießen fasst es zusammen: „Insgesamt sind wir gut aufgestellt, flexibel und motiviert. Wir halten die Stellung und freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen, wenn die Kontaktbeschränkungen gelockert werden dürfen.“