Koblenz

Crispr-Cas9: ein aktueller Nobelpreis-Versuch im naturwissenschaftlichen Schulexperiment

Schüler des Eichendorff-Gymnasiums führen gentechnische Experimente durch.
Schüler des Eichendorff-Gymnasiums führen gentechnische Experimente durch. Foto: Eichendorff-Gymnasium

Diese besondere Erfahrung machten Schüler, Referenten und Biologielehrer gemeinsam in einer Weiterbildung am Eichendorff-Gymnasium.

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Kai Schrank und Dagmar Neddermeyer hatten die Referenten Dr. Jürgen Braun, Dr. Hauke Holtorf und Thomas Dürr eingeladen. Alle drei gehören in Baden-Württemberg zur Arbeitsgruppe „Weiterentwicklung der Unterrichtskultur in der Naturwissenschaft“.

Vorgestellt wurde ein handlungsorientiertes Unterrichtsmodul zum brandaktuellem Genetik-Thema CRISPR Cas9. Dies ist eine neue Genschere; ihre Chancen und Risiken sind das aktuelle Thema in der Gentechnik. Die Wissenschaftler Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna beobachteten im Labor, dass manche Bakterien es schaffen, Virenangriffe gezielt abzuwehren. Inspiriert von diesem Mechanismus entwickelten sie mit Crispr Cas9 eine Technik, um zielgenau DNA schneiden zu können und veröffentlichten in diesem Jahr ihre Ergebnisse. 2020 erhielten sie dafür den Nobelpreis in Chemie.

In der schulischen Weiterbildung wurden in kleinen Arbeitsgruppen eine solche Genschere selbst hergestellt und bakterielle DNA damit an einer definierten Stelle geschnitten. Überprüft wurde jeder einzelne Schritt in der Gelelektrophorese. Das Verbinden von Theorie und Praxis, das Erproben moderner biotechnologischer Labormethoden und das gemeinsame Interpretieren der Ergebnisse waren für alle eine wertvolle Erfahrung.

Die Schüler konnten ihr theoretisches Wissen zum Thema praktisch untermauern, für teilnehmende Referenten und Lehrer ergibt sich zudem die Perspektive, biotechnologische Experimentierkoffer für eigene Unterrichtsvorhaben oder Projekte auszuleihen und damit den naturwissenschaftlichen Unterricht aktuell, modern und anschaulich zu gestalten.