Koblenz-Horchheim

Chor- und Solistenkonzert des Männerchores Koblenz-Horchheim begeisterte Zuhörer

Foto: Lothar Stein

Kürzlich bot der Männerchor in der Horchheimer Pfarrkirche St. Maximin einen musikalischen Hochgenuss.

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In der vollbesetzten Horchheimer Pfarrkirche St. Maximin bot der Männerchor 1883/1912 Koblenz-Horchheim gemeinsam mit dem befreundeten Männerchor „Cäcilia 1881 Arzbach“ dem Publikum auch in diesem Jahr wieder einen musikalischen Hochgenuss. Es war der erneut gewagte und gut gelungene Versuch, ein anspruchsvolles, getrennt geprobtes Liedgut den Zuhörern mit etwa 50 Sängern zu präsentieren. Der beiden Chören gemeinsame Chorleiter Wassily Kotykov hat hier wieder Vorzügliches geleistet. Feinfühlig und verhalten begann der Chor mit dem von Franz Schubert vertonten 23. Psalm (Gott ist mein Hirt), gefolgt vom „Agnus Dei“ in der Vertonung von Georges Bizet, dessen Solopartie der Tenor Junhoe Lee vom Stadttheater Koblenz übernommen hatte. Er war auch der Gesangssolist des Abends und trug mit seiner warmen klaren Stimme Arien aus den Opern „Faust“ von Charles Gounot, „Liebestrank“ von Gaetano Donizetti, dem „Fliegenden Holländer“ von Richard Wagner und zuletzt „La Danza“ von Gioachino Rossini vor. Er wurde dabei auf dem Klavier begleitet von Maria Streltsova, die beide ihr Publikum begeisterten, das sie beide mit starkem Beifall belohnte.

Die gerade mal 15-jährige Schülerin Sophie Zuev überzeugte ihre Hörerschaft auf dem Klavier mit Franz Liszts „Gnomenreigen“ von dem hohen Leistungsstand jugendlicher Musiktalente in Koblenz. Als Piano-Solistin aber setzte Maria Streltsova, dem Publikum aus vielen vorausgegangenen Konzerten bestens bekannt, dem Abend seine Glanzlichter auf, als sie in ihrer ausdrucksstarken Art mit Solobeiträgen von Frédéric Chopin, Edvard Grieg und Franz Liszt brillierte. Natürlich hat sie auch wieder den Chor bei einigen seiner Liedvorträge einfühlsam begleitet. Neu war das aus drei Chorsängern und dem Chorleiter aufgetretene Quartett, welches mit dem Vortrag „Matona mia Cara“ von Orlando di Lasso das Publikum begeisterte.

Mit dem für Männerchöre zum Standardrepertoire gehörenden Matrosenchor aus dem „Fliegenden Holländer“ von Richard Wagner und „Erhebet das Glas“ aus Giuseppe Verdis Oper „Ernani“ eröffneten die Sänger den zweiten Teil, den sie nun mehrheitlich übernahmen. Nach frischem Start wechselten sie in drei verhaltene a-capella-Vorträge der „Mondnacht“ von August Pannen nach einem Gedicht von Joseph von Eichendorf, der „Heimat“ von Max Steege und Ernst Hansen sowie des „Trommelliedes“ in seiner vollen Fassung von Wolfgang Lüderitz. Mit der ins Schottland des 18. Jahrhunderts gehörenden Ballade „Loch Lomond“ von Jonathan Quick und Michael Kunzes Ansprache „Ihr von Morgen“ in der Vertonung von Udo Jürgens schlossen die Sänger ihren Vortrag ab, dem mit langanhaltendem Applaus des Publikums für das in seiner Auswahl gelungene und in der Darbietung überzeugende Konzert gedankt wurde. Der von allen gewünschten Zugabe wurde auch diesmal wieder mit einem Ohrwurm, dem Spiritual „Rock-a My Soul!“ von Noble Cain entsprochen.

Wassily Kotykov dirigierte seine beiden Chöre in gewohnter Perfektion. Er hatte auch die gesamte musikalische Leitung in seinen Händen. Ein großer Dank gebührt auch dem ersten Vorsitzenden Jopa Schmidt, der wie gewohnt in humorvoller Art durchs Programm führte. Den durch und durch gelungenen Abend beendeten anschließend im nahegelegenen Turnerheim Besucher und Chormitglieder bei Speise und Trank in gelöster Fröhlichkeit. Hier wurde auch Heinz Josef Schneider von Dietmar Weidenfeller, Kreis Chorverband, für 50-jähriges Chorsingen geehrt.