Wenn Politiker über Klinikreformen reden, wirkt das immer seltsam entrückt vom Alltag vieler Patienten. Das Herzinfarktnetz Eifel zeigt, dass es auch anders geht.
Fünf Klinikträger, die in einer immer schwieriger werdenden finanziellen Gemengelage um jede Einnahmequelle kämpfen müssen, haben sich trotz aller Bedenken zusammengetan, um die Herzen ihrer Patienten gemeinsam zu retten. Viele Bürger dürften dies für eine Selbstverständlichkeit halten. Doch in einem derart durchökonomisierten und von Einzelinteressen durchsetzten Gesundheitssystem ist es das nicht.
Genau dies muss die Politik aber nachdenklich stimmen. Denn künftig lässt sich die Versorgung in ländlichen Regionen nur noch sicherstellen, wenn sich Kliniken und niedergelassene Ärzte eng vernetzen. Das ist aber nur möglich, wenn es sich für alle rechnet. Hier darf nicht mehr allein der Markt regieren. Politik muss zusammen mit Kommunen und Kreisen überlegen, was künftig noch finanzierbar und nötig ist. Dafür muss dann auch ausreichend Geld fließen. Zum Wohle der Patienten.
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