Lewentz sieht keinen Rassismus bei Polizei – und erntet Widerspruch
Im Zuge des gewaltsamen Todes des Afroamerikaners George Floyd, der bei einer Festnahme von Polizisten getötet wurde, schwappt die Diskussion über Rassismus und Polizeigewalt auch über den Atlantik. Für SPD-Chefin Saskia Esken steht fest: Auch die deutsche Polizei ist „latent rassistisch“. Der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende und Innenminister Roger Lewentz widerspricht prompt: „Ich bin seit 14 Jahren für die Polizei Rheinland-Pfalz verantwortlich, und ich habe rassistische Ausfälle, die man der Polizei allgemein zuordnen könnte, nie erlebt“, sagte Lewentz.
Es gebe „Einzelfälle“, die aber kaum zu vermeiden, nur konsequent aufzuarbeiten seien. Eine SPD-Ortsvorsteherin aus Mainz widerspricht ihrem Vorsitzenden allerdings. Beim Kurznachrichtendienst Twitter attestierte sie, Lewentz spreche „als weißer privilegierter Mann in einem Satz BPoCs ab, rassistische Erfahrungen mit der RLP-Polizei gemacht zu haben“. BPoCs steht für Blacks and People of Color, eine Eigenbezeichnung von Menschen mit nicht weißer Hautfarbe. Sie fordert den Innenminister auf, Strukturen zu einer besseren Kontrolle entsprechender Sachverhalte zu schaffen. zca