Jahrestag der Flut: Vom CDU-Bundesvorsitzenden bis zum Bundespräsidenten kündigt sich Besuch im Ahrtal an
Dabei begleitet ihn die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD). Anschließend reist Steinmeier nach Euskirchen in Nordrhein-Westfalen, um dort an einem Gedenkgottesdienst für die dortigen Flutopfer teilzunehmen.
Während das Staatsoberhaupt somit nicht mehr an der zentralen Ahr-Gedenkveranstaltung am Donnerstagabend in Bad Neuenahr-Ahrweiler teilnimmt, wird dort Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als Gast ohne Redebeitrag erwartet. Im Kurpark der stark flutgeschädigten Kreisstadt können sich dabei bis zu 2000 Menschen versammeln. Die Erinnerung an die Opfer soll laut der Landesregierung verbunden werden mit einem „sichtbaren Signal für den Zusammenhalt und den gemeinsamen Aufbruch“. Das Programm der öffentlichen Veranstaltung um 17.30 Uhr wird vom SWR im Fernsehen und als Livestream im Internet übertragen. Geplant sind Ansprachen von Ministerpräsidentin Dreyer, der parteilosen Ahrweiler-Landrätin Cornelia Weigand und dem Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen (CDU). Auch Worte von vier Flutopfern stehen auf dem Programm. Den musikalischen Rahmen gestalten Künstlerinnen und Künstler aus der Region.
An diesem Freitag ist in den flutgeschädigten Kommunen ein dezentrales Gedenken geplant. „Als Zeichen der gemeinsamen Trauer und Hoffnung“ sollen laut der Kreisverwaltung Ahrweiler gegen 18 Uhr vielerorts die Kirchenglocken läuten. Auch einzelne Menschenketten sind in verschiedenen Kommunen vorgesehen. Sowohl für Donnerstag als auch für Freitag planen die Kirchen mehrere Gedenkgottesdienste. Bei einer solchen ökumenischen Zusammenkunft werden am Freitag um 16 Uhr in Ahrbrück auf einer Wiese der katholische Trierer Bischof Stephan Ackermann und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, erwartet.
Bereits am Dienstag statteten die ersten Bundespolitiker dem Ahrtal einen Besuch ab: Der CDU-Bundesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende von CDU/CSU, Friedrich Merz, informiert sich im Ahrtal über den Stand der Wiederaufbauarbeiten ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe, und er sprach mit Betroffenen. Er kritisierte die Verzögerungen beim Wiederaufbau. Es sei „ganz offensichtlich so, dass die Bürokratie in Deutschland zu langsam arbeitet“. Das Versprechen unbürokratischer Hilfe sei „offensichtlich nicht wirklich umgesetzt worden“.
Zudem kam Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), begleitet von Ministerpräsidentin Dreyer, zur Übergabe eines Freiwilligenprojektes ins Ahrtal: Mehr als 100 Auszubildenden der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes haben in Bad Neuenahr-Ahrweiler die Ufer des Flusses naturnah neu befestigt. dpa