Der chinesische Konzern HNA war zuletzt wegen zahlreicher Verkäufe in die Schlagzeilen geraten: HNA verkauft US-Immobilien, HNA verkauft Grundstücke in Hongkong, HNA reduziert seinen Anteil bei der Deutschen Bank – so lauteten allein seit Anfang dieses Jahres Meldungen in diversen Wirtschaftsmedien. Der Konzern gilt als hoch verschuldet, Verwaltungsratschef Chen Feng sprach gar selbst gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters von einem Finanzengpass.
Das Liquiditätsproblem sei entstanden, weil das Unternehmen eine große Zahl von Fusionen habe stemmen müssen, erklärte Chen. Das Marktumfeld sei schwieriger geworden, Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed und eine rigidere Kreditpolitik in China hätten zum Jahresende bei vielen chinesischen Unternehmen zu Liquiditätsengpässen geführt. Reuters schreibt weiter, die Rückzahlung von Krediten durch HNA verzögere sich, einige der zum Konzern gehörenden Fluggesellschaften hätten Insidern zufolge fällige Leasingraten für Flugzeuge nicht pünktlich gezahlt. Auch seien die Aktien der zum Konzern gehörenden Hainan Airlines – eine der größten chinesischen Fluggesellschaften – vom Handel ausgesetzt.
Die Meldungen führten zu erheblicher Unsicherheit am Flughafen Hahn, sagte der Mainzer CDU-Fraktionsvize Alexander Licht. Er fordert, die HNA Airport Group müsse erklären, was die Entwicklungen des Mutterkonzerns denn nun für den Flughafen Hahn bedeuten. „Unsere Nachfragen beim Kauf waren allesamt berechtigt“, betonte Licht: „Hoffentlich rächt sich nicht eines Tages, dass der HNA-Mutterkonzern damals keine Patronatserklärung abgegeben hat.“ Am Hahn seien weitere Verluste zu tragen und hohe Investitionen zu tätigen, von einem Investitionsstau von 60 bis 100 Millionen Euro ist die Rede. HNA müsse darlegen, „wann sie den Investitionsstau auflösen wollen“. gik