Der Josef-Görres-Platz wurde nach dem berühmten katholischen Publizisten Joseph Görres benannt. Der Gründer des „Rheinischen Merkur“ wurde 1776 in Koblenz geboren und starb 1848 in München.
Das Gelände, auf dem der Platz angelegt wurde, gehörte ursprünglich dem Stift St. Kastor. Später wurde die Westseite des früher von Gärten geprägten Areals an die Jesuiten abgetreten. Erste schriftliche Hinweise über die Bebauung stammen von 1706. 1748 erwarb die Stadt das Gelände. Im Laufe der Zeit begann die eigentliche Ausgestaltung durch das Anpflanzen von Linden. Ketten zwischen zwölf Pilaren sperrten das Innere der Fläche für den Verkehr. Später wurde im Zuge der Anbindung an die Neustadt über den südlich des Platzes gelegenen, zugeschütteten Graben bei der Schanzenpforte ein Fahrweg angelegt, dessen Verlängerung den Platz in zwei Hälften teilte. In der Gründerzeit wurde der Paradeplatz, wie der Görresplatz ursprünglich hieß, nach dem kommandierenden General des Koblenzer VIII. Armeekorps in „Goebenplatz“ umbenannt. Man hat August Karl Friedrich Christian von Goeben (1816–1880) hier ein Denkmal gesetzt. Das Monument wurde am 26. September 1884 in Anwesenheit des Kaiserpaares eingeweiht. Das Denkmal steht seit Dezember I960 auf dem Gelände der Gneisenau-Kaserne auf der Horchheimer Höhe in Koblenz. Bis auf das Haus Nr. 8 wurde 1944 und Anfang der 70er-Jahre fast die gesamte ursprüngliche Bebauung zerstört. Reinhard Kallenbach