Stadtbürgermeister Janick Pape und weitere Vertreter der Stadt Westerburg zeigten sich überrascht darüber, dass das Traditionsunternehmen Mühlenbäckerei seine Produktion laut WZ endgültig nach Montabaur verlegen wolle. In den vergangenen Monaten und bis zuletzt habe die Stadt sich in enger Absprache mit dem Unternehmen intensiv um einen Standort in Westerburg gekümmert, so Janick Pape.
Die Mühlenbäckerei sei im Frühjahr an die Stadt herangetreten und habe mitgeteilt, dass die Produktion schnellstmöglich vergrößert werden und dafür ein neuer Standort gefunden werden müsse, erläuterte der Stadtbürgermeister. Wie er weiter mitteilte, sei die Stadt Westerburg davon überzeugt, zeitnah einen entsprechenden Standort anbieten zu können. „Wir stehen weiterhin im engen Austausch mit der Mühlenbäckerei und arbeiten laufend an einer Lösung vor Ort“, so Pape.
Nach intensiver Suche sei es auch in Westerburg gelungen, eine Fläche in der benötigten Größe von circa zwei Hektar zu identifizieren, es könne kurzfristig ein Bauleitplanverfahren angestoßen werden. Dass eine Verlagerung des Unternehmens bereits beschlossene Sache sei, habe er aus der Zeitung erfahren, von dem Unternehmen allerdings in einem Telefonat so auch nicht bestätigt bekommen.
„Natürlich kann ich verstehen, dass die Verkehrsinfrastruktur sehr maßgeblich für eine solche Entscheidung ist. Westerburg ist leider nicht so gut angebunden wie Montabaur. Der weitere Ausbau der B 255 ist auf Landesebene beerdigt worden. Dies wird uns langfristig abhängen“, ist sich Pape sicher. Dafür sei indes die Versorgung mit ausreichend Trinkwasser absehbar kein Problem, was in den Beratungen der Gremien der Stadt Montabaur – ebenso wie der Verlust eines Naherholungsgebietes – durchaus kritisch gesehen werde.
„Bezug nehmend auf Montabaur ist es schon schlimm genug, dass durch das FOC bereits sehr viel Kaufkraft aus dem oberen Kreisteil nach Montabaur abgezogen wird. Dass jetzt auch arbeitsplatzintensiven Unternehmen Flächen angeboten werden und somit Arbeitsplätze in anderen Gemeinden des Westerwaldkreises in nicht kompensierbarer Größe verloren gehen, zeugt nicht gerade von interkommunaler Solidarität!“, meinte Westerburger Stadtbürgermeister abschließend. wez