Ab etwa 1900 wurde das südwestlich des Greifenbergs gelegene und vom Kasselbach durchzogene Tal angelegt, das zur Frankfurter Straße hin wieder aufsteigt. In der Hanglage zum Greifenberg entstanden einige Häuser. Bäume und Wiesen ließen ein Naherholungsgebiet entstehen, das im örtlichen Sprachgebrauch „Tal Josaphat“ (frühere Schreibweise „Josafat“) genannt wurde.
Warum das Tal diese Bezeichnung trägt, wurde oft gefragt, ist aber nicht überliefert. Das Wort „Josphat“, auch Josaphat, stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „der Herr ist Richter“. Es steht wohl in direkter Beziehung zur Prophezeiung der biblischen Schilderung vom „jüngsten Gericht“.
Monika Jung, Mitarbeiterin im Limburger Stadtarchiv, geht davon aus, dass dieses Wort für Limburg eine rein symbolische Bedeutung hat. Denn der vom Tal Josaphat aufsteigende Kreuzweg, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt wurde, beginnt mit der biblischen Szene „Christus betet am Ölberg“.
Die Stifter der Kreuzweg-Anlage, Peter Paul Cahensly und Josef Heppel, waren für ihre christlich geprägte Lebenseinstellung bekannt. „Es wäre daher denkbar, dass beiden das Tal Josaphat in Jerusalem und die Deutung dazu geläufig war und sie (oder auch die Limburger) die Bezeichnung „Tal Josaphat“ für dieses Gelände und ihre Kreuzweg-Anlage ganz passend fanden“, meint Monika Jung.