Lahnstein

Brandschutz bereitet Sorgen: Lahnsteiner Jugendzentrum muss saniert werden

Am Gebäude in der Wilhelmstraße herrscht Sanierungsstau.
Am Gebäude in der Wilhelmstraße herrscht Sanierungsstau. Foto: Stadtverwaltung Lahnstein

1975 wurde in Lahnstein Deutschlands kleinstes Jugendzentrum eröffnet. „Die Baracke“ wird als Übergangslösung den Jugendlichen zur Verfügung gestellt, die Verwaltung übernimmt der Jugendverein. 1980 kauft die Stadt Lahnstein dann das Gebäude in der Wilhelmstraße, um dort ein Jugendzentrum aufzumachen. Mit viel Eigenleistung der Jugendlichen und unter Mitwirkung des Stadtjugendringes erfolgen Umbaumaßnahmen, sodass am 24./25. April 1981 das Jugendzentrum eröffnet.

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Seit dieser Zeit ist das Jugendkulturzentrum zu einer Institution mit einem bunt gefächerten Programm geworden, das auf den vier Säulen „Begegnung – Beratung – Bildung – Kultur“ ruht, heißt es in einer Presseerklärung. Die Wichtigkeit dieser Arbeit sei auch dem Oberbürgermeister Lennart Siefert sowie der gesamten Stadtverwaltung Lahnstein bewusst. Aber das Gebäude in der Wilhelmstraße 59 ist mittlerweile in die Jahre gekommen.

Daher wurde am 14. Oktober eine ausführliche Brandschutzbegehung durch die Brandschutzdienststelle der Kreisverwaltung Bad Ems und Mitarbeitern des städtischen Bauamts Lahnstein vorgenommen. Ergebnis dieser Begehung war, dass das Gebäude nicht mehr den aktuellen brandschutzrechtlichen Vorgaben entspricht und daher im jetzigen Zustand nicht wie bisher weitergenutzt werden kann.

Die Mängel, die dem jahrzehntelangen Sanierungsstau des Gebäudes geschuldet seien, verlangten eine umgehende Reaktion. „Ich lasse solche eklatanten Mängel weder liegen, noch versuche ich, sie zu schieben“, erläuterte Oberbürgermeister Siefert in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (Hufa) am 21. November. „Weil eigentlich notwendige Sanierungen nicht gemacht wurden und sich im Laufe der Jahre die Brandschutzbestimmungen verändert haben, befinden wir uns in der jetzigen Situation“, sagte er weiterhin.

Eine Sanierung gemäß brandschutzrechtlichen und barrierefreien Vorgaben würde ersten Schätzungen zufolge rund 2,7 Millionen Euro kosten. Daher präsentierte Siefert im Hufa einen Vorschlag für das weitere Vorgehen. Es sei mit geringen Mitteln möglich, dass die Räumlichkeiten im Erdgeschoss bis zum 30. Juni 2023 für Veranstaltungen genutzt werden können, das Obergeschoss hingegen steht ab sofort nicht mehr zur Verfügung.

Indem man das Erdgeschoss zunächst weiter nutzbar mache, gewinne man Zeit, um für die Angebote, die derzeit in der Wilhelmstraße 59 stattfinden, eine Alternative zum bestehenden Raumangebot zu finden. „Ich möchte eines noch mal ganz deutlich klarstellen: Die Institution des Jugendkulturzentrums stand und steht nicht zur Debatte. Die Institution bleibt erhalten. Wir sprechen rein von einer Schließung des Gebäudes aufgrund der Mängel an die heutigen Anforderungen von Brandschutz und Barrierefreiheit. Die Institution mit ihrer wichtigen Arbeit in Sachen Integrations-, Frauen-, Jugend- und Kulturarbeit muss erhalten bleiben“, bekräftigte Lennart Siefert. red