„Gaffen tötet“. diese Botschaft soll künftig auf den Smartphones von Schaulustigen erscheinen, wenn sie Unfall-Einsätze der Johanniter fotografieren wollen. Möglich wird das durch einen technischen Trick: QR-Codes an den Rettungsfahrzeugen oder an der Ausrüstung der Retter lösen auf den Smartphones von fotografierenden Gaffern den Warnhinweis aus.
Die Idee einer Werbeagentur, die den Schaulustigen ihre Tat unmittelbar bewusst machen soll, wird in den nächsten Monaten von den Johannitern in einem Berliner Pilotprojekt getestet, wie die Johanniter-Unfall-Hilfe am Freitag mitteilte.
Acht Rettungswagen und ein Intensivtransportwagen sollen den Angaben zufolge im Rahmen des Test-Projektes mit den auffälligen QR-Codes ausgestattet werden. David Kreuziger vom Landesvorstand der Johanniter in Berlin/Brandenburg hofft auf Nachahmer: „Gaffer sind ein Riesenproblem in allen Rettungsdiensten, daher sind wir sicher, dass diese Aktion eine hohe Aufmerksamkeit bekommen und Nachahmer in der gesamten Branche finden wird.“
Gaffer, die Verletzte und verunglückte Fahrzeuge fotografieren oder filmen, müssen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen. Es ist dabei egal, ob die Aufnahmen weitergegeben oder veröffentlicht werden. Was zählt, ist allein die Anfertigung, die laut Strafgesetzbuch „die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt“. fia/dpa