Plus
Limburg-Weilburg

Opfer fotografieren, Einsätze behindern: Rettungskräfte aus der Region berichten über Probleme mit Gaffern

Von Anna-Lena Fischer
Das Verhalten von Gaffern führt bei Polizei- und Rettungseinsätzen immer wieder zu ernsthaften Problemen.
Das Verhalten von Gaffern führt bei Polizei- und Rettungseinsätzen immer wieder zu ernsthaften Problemen. Foto: dpa/Symbolfoto

Gaffer fotografieren oder filmen Verkehrsunfälle. Das passiert immer wieder. Vor einigen Tagen bei einem Unfall auf der A 3 reagieren Polizisten darauf drastisch: Sie zerren einen Schaulustigen aus seinem Auto und führen ihn durch das Trümmerfeld hin zu einem am Boden liegenden Opfer. Ein emotionaler Ausbruch aus Wut auf den Gaffer. Auch in Weilburg erleben Notarzt Benjamin Neeb und Weilburgs Wehrführer Thomas Franke, dass Menschen sich in ihrer Sensationslust nicht zurückhalten können.

Lesezeit: 3 Minuten
Benjamin Neeb hat erst vor Kurzem auf seiner Facebook-Seite einen Beitrag zu der Problematik veröffentlicht. Dort schreibt er über einen Einsatz, der ihn besonders betroffen gemacht hat. Das Prekäre: Der Gaffer war offenkundig ein Großvater, der seinen Enkel so an einem Zaun positioniert hat, dass das Kind besser zusehen konnte. „Das ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

QR-Code an Rettungswagen soll Unfallgaffer abschrecken

„Gaffen tötet“. diese Botschaft soll künftig auf den Smartphones von Schaulustigen erscheinen, wenn sie Unfall-Einsätze der Johanniter fotografieren wollen. Möglich wird das durch einen technischen Trick: QR-Codes an den Rettungsfahrzeugen oder an der Ausrüstung der Retter lösen auf den Smartphones von fotografierenden Gaffern den Warnhinweis aus.

Die Idee einer Werbeagentur, die den Schaulustigen ihre Tat unmittelbar bewusst machen soll, wird in den nächsten Monaten von den Johannitern in einem Berliner Pilotprojekt getestet, wie die Johanniter-Unfall-Hilfe am Freitag mitteilte.

Acht Rettungswagen und ein Intensivtransportwagen sollen den Angaben zufolge im Rahmen des Test-Projektes mit den auffälligen QR-Codes ausgestattet werden. David Kreuziger vom Landesvorstand der Johanniter in Berlin/Brandenburg hofft auf Nachahmer: „Gaffer sind ein Riesenproblem in allen Rettungsdiensten, daher sind wir sicher, dass diese Aktion eine hohe Aufmerksamkeit bekommen und Nachahmer in der gesamten Branche finden wird.“

Gaffer, die Verletzte und verunglückte Fahrzeuge fotografieren oder filmen, müssen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe rechnen. Es ist dabei egal, ob die Aufnahmen weitergegeben oder veröffentlicht werden. Was zählt, ist allein die Anfertigung, die laut Strafgesetzbuch „die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt“. fia/dpa

Meistgelesene Artikel