Höchste Standards bei der Wiederbelebung: St. Vincenz-Krankenhaus wird Cardiac Arrest Center
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand (Cardiac Arrest) zählt jede Sekunde, denn bereits nach wenigen Minuten kann das Gehirn irreparablen Schaden nehmen. „Neben einer schnellen Wiederbelebung vor Ort ist eine Weiterbehandlung in einer spezialisierten, gut ausgestatteten Klinik für Patient mit Herz-Kreislauf-Stillstand besonders wichtig“, erläutert Mehdi Afscharian, Leiter der Internistischen Intensivstation. „Sie kann entscheidend für das Überleben sein und bleibende körperliche Schäden verhindern.“
Damit der Rettungsdienst reanimierte Patienten zielsicher in Krankenhäuser bringen könne, die diese Anforderungen erfüllen, wurden vom Deutschen Rat für Wiederbelebung strenge Qualitätskriterien konzipiert, nach denen zertifiziert wird. Nach erfolgreicher Auditierung darf sich die internistische Intensivstation am St. Vincenz-Krankenhaus als Cardia Arrest Center bezeichnen – und reiht sich damit in eine Liste ein, in der bislang hauptsächlich Unikliniken vertreten sind.
Um vom Deutschen Rat für Wiederbelebung als Cardiac Arrest Center zertifiziert zu werden, müssten umfangreiche Kriterien an Fachkompetenz und Ausstattung erfüllt sein: Eine geeignete Notaufnahmeeinrichtung zählt ebenso zu den unabdingbaren Voraussetzungen wie die „Rund-um-die-Uhr“-Einsatzbereitschaft eines Herzkatheterlabors.
Ebenfalls müsse die permanente Verfügbarkeit entsprechender Intensivbetten für reanimierte Herz-Kreislauf-Patienten gegeben sein. Darüber hinaus müssten eine Reihe von technischen, strukturellen, medizinisch-inhaltlichen und organisatorischen Anforderungen in den Kliniken umgesetzt sein, um sich Cardiac Arrest Center nennen zu dürfen.
Dass all diese Voraussetzungen am St. Vincenz erfüllt werden, davon überzeugten sich nun Vertreter des Deutschen Rats für Wiederbelebung (GRC) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). Es gebe klare Behandlungswege, alles sei aufeinander abgestimmt, erklärt Afscharian die interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Wir verfügen über ein bestens funktionierendes medizinisches und pflegerisches Fachnetzwerk“, so der Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und internistische Intensivmedizin weiter.
„Auf unserer modern ausgestatteten Intensivstation arbeiten 35 hoch qualifizierte Intensivpflegekräfte (davon 25 mit entsprechender Fachweiterbildung) und zehn Ärzte Hand in Hand und versorgen im Jahr rund 1200 Patienten mit komplexen internistischen Erkrankungen.“
Die enge Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst, der Zentralen Notaufnahme und der Internistischen Intensivstation komplettiere dabei die Rettungskette. Das Limburger Cardiac Arrest Center bilde somit eine wichtige Säule in der Notfallversorgung im Raum Limburg-Weilburg.
„Wir freuen uns sehr über die jetzt erfolgte Auszeichnung. Sie bestätigt unsere tägliche interdisziplinäre Arbeit“, so Prof. Dr. Stephan Steiner, Chefarzt der Kardiologie, Pneumologie und Internistischen Intensivstation. „Eine schnelle Diagnose und Therapie, optimierte und eng abgestimmte Behandlungsabläufe mit besonderer Expertise in der Versorgung sämtlicher Notfälle des Herzkreislaufsystems stehen bei uns rund um die Uhr im Mittelpunkt der Patientenversorgung.“