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Balduinstein

Gegen das Vergessen: Juden in Balduinstein

Von Johannes Koenig
Auf mehreren Hundert Seiten seines Manuskripts zeichnet Willi Bode die Geschichte der Balduinsteiner Juden nach und ihre Schicksale während des Dritten Reiches. Näheres gibt es beim Vortrag am 27. Januar. Foto: Johannes Koenig
Auf mehreren Hundert Seiten seines Manuskripts zeichnet Willi Bode die Geschichte der Balduinsteiner Juden nach und ihre Schicksale während des Dritten Reiches. Näheres gibt es beim Vortrag am 27. Januar. Foto: Johannes Koenig

„Versöhnung kann nur zustande kommen, wenn die Vergangenheit nicht verschwiegen wird.“ So steht es auf einer Gedenktafel, die schon seit einigen Jahren auf dem Balduinsteiner Judenfriedhof steht. Eine Mahnung, welche sich Heimatforscher Willi Bode zu Herzen genommen hat – seit rund zwei Jahren forscht der ehemalige Polizeibeamte über die jüdischen Einwohner seiner Balduinsteiner Heimat. Das ausschlaggebende Erlebnis war ein gemeinsamer Spaziergang mit seinem inzwischen verstorbenen Bruder im Herbst 2017. Der Weg führte sie nach Hausen hoch auf die Lahnhöhe und an dem jüdischen Friedhof vorbei. „Dieser wurde erstmals 1721 urkundlich erwähnt. Alle elf Grabmale sind erhalten und werden von der Gemeinde vorbildlich gepflegt“, erklärt Bode.

Lesezeit: 2 Minuten
Als er zusammen mit seinem Bruder davor stand, begann er zu grübeln. Je länger er nachdachte, umso mehr Fragen tauchten auf: „Was wissen wir eigentlich über die Vergangenheit und das Schicksal der Balduinsteiner Juden in der NS-Zeit?“ Wie viele lebten im Dorf, wo wohnten sie und wie lauteten ihre Namen? ...
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Seit 1319 in Balduinstein

Die über 700-jährige Geschichte des Dorfes ist laut Willi Bode eng mit der jüdischen Besiedlung verbunden. So war es der Trierer Erzbischof Balduin, der zeitgleich zum Bau der Burg 1319 zur Belebung des Handels auch einige Juden ansiedelte. Sie standen unter seinem Schutz und musten daher auch die Judensteuer an ihn zahlen.

„Jüdische Einwohner gab es aber nicht durchgängig von 1319 bis 1938, und es waren immer wenige.“
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