Flacht

Brot von der Aar rollt an die Ahr: Bäcker Müller leistet Hilfe im Katastrophengebiet

Bevor sich Martin Müller in Bewegung setzte, hieß es beim Beladen erst mal kräftig in die Hände zu spucken.
Bevor sich Martin Müller in Bewegung setzte, hieß es beim Beladen erst mal kräftig in die Hände zu spucken. Foto: Rolf-Peter Kahl

Die Hilfsbereitschaft für die Flutopfer im Katastrophengebiet ist riesengroß. Auch aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung ist die geleistete Unterstützung beispielhaft. Martin Müller von der Flachter Bäckerei und Konditorei Schug-Müller setzte sich kurz entschlossen in sein Fahrzeug und fuhr mit einem Bekannten nach Bad Neuenahr/Ahrweiler. An Bord hatte er 250 Brote, 300 Brötchen und vier riesengroße Kuchen, die er an zwei Abgabestellen verschenkte.

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Die Intention, die Müller zu dieser Aktion kommen ließ, kam ihm während eines TV-Berichts über das Überschwemmungsgebiet. Dort wurde berichtet, dass es keinerlei Lebensmittelgeschäfte mehr gibt und rund um Bad Neuenahr elf Bäckereien nicht mehr existieren. „Was ich dann am Samstag an Leid und Zerstörung gesehen habe, ist unvorstellbar und mit Worten gar nicht zu beschreiben. Ich habe es mir so schlimm nicht vorgestellt“, so Müller nach seiner Rückkehr. Bemerkenswert fand er, „dass die Leute trotz allen Elends überaus dankbar und freundlich waren“.

Und noch etwas hat ihn beeindruckt. Mitten in den Trümmerhaufen gibt es Stationen, an denen sich jeder mit Getränken und Essen versorgen kann – kostenlos, zum Zugreifen. Shampoo und Kleidung, Zahnbürsten, Kekse, frisches Obst und Brote – es fehlt kaum etwas. Und die überwiegende Mehrheit solcher Versorgungsstationen scheint ganz offensichtlich von privaten Initiativen eingerichtet zu sein. Auf die Frage, ob er noch weitere Fahrten unternimmt, antwortete Müller: „Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit!“ krf