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Limburg

Axtmordprozess: War es doch ein erweiterter Suizidversuch?

Von Kerstin Kaminsky
Eine Gedenktafel für die ermordete Sana A..
Eine Gedenktafel für die ermordete Sana A.. Foto: Andreas Egenolf

Dass Rechtsanwalt Wolfgang Stahl sich über das in der vergangenen Woche vorgetragene Gutachten des forensischen Psychiaters Hartmut Berger aufregte, das konnte er nicht verhehlen. Der Mediziner hatte bei Imad A., der laut Anklage wegen heimtückischer Ermordung seiner Ehefrau vor Gericht steht, bestenfalls eine geringgradige depressive Verstimmung diagnostiziert. Zudem hatte der Gutachter ausgeschlossen, dass es sich bei der Tat in der Limburger Weiersteinstraße um einen – wenn auch misslungenen – erweiterten Suizid gehandelt habe. Nun beantragt der Verteidiger die Anhörung eines weiteren Experten.

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Die Verteidigung vertritt dagegen den Standpunkt, dass in Bergers Gutachten weder die emotionale Einengung des Angeklagten noch dessen gefühlte Ausweglosigkeit sowie das von Affektdominanz geprägte Tatverhalten gewürdigt worden seien. Imad A. habe unter einer krankhaften seelischen Störung gelitten. Diese habe zu einer erheblichen Einschränkung seiner Steuerungsfähigkeit geführt und die natürliche ...