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Boppard

Nach 24 Jahren Abschied und Neuanfang in Boppard: Bersch ernennt Haseneier zum Bürgermeister

Von Philipp Lauer
Auch Bundesministerin Julia Klöckner war zur Amtseinführung ihres Parteikollegen Haseneier angereist.
Auch Bundesministerin Julia Klöckner war zur Amtseinführung ihres Parteikollegen Haseneier angereist. Foto: Suzanne Breitbach

Zum letzten Mal hat am Donnerstagabend Walter Bersch als Bürgermeister der Stadt Boppard die Sitzung des Stadtrates geleitet. „Alles hat seine Zeit und jegliches Vornehmen unter dem Himmel seine Stunde“, zitierte Bersch Salomon – und sprach dann auch noch von großer Dankbarkeit und seinen Erwartungen an die neue Lebensphase.

Lesezeit: 4 Minuten
Schon in den ersten beiden Wahlperioden habe er darauf hingewiesen, dass er sich um eine Verlängerung seines Zeitvertrags mit den Bürgern der Stadt bemühe. „Diese wurden mir immer gewährt und das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Nun trete ich in eine neue Lebensphase, nachdem ich vor 67 Jahren hier in ...
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Kommentar: Der Aktenkoffer wird nicht mehr benötigt

Thomas Torkler zum Ruhestand von Walter Bersch

Die 26 Jahre wie Bertram Fleck, der ehemalige Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, war Walter Bersch nicht in Amt und Würden. Aber mit 24 Jahren Bürgermeister von Boppard auf dem Buckel verlässt ein ähnliches politisches Urgestein die kommunalpolitische Bühne im Rhein-Hunsrück-Kreis.

Bevor Walter Bersch uns nun zur Ordnung ruft und sich dagegen verwehrt, als Genosse mit einem CDU-Landrat verglichen zu werden, sei ausdrücklich betont, dass der Vergleich rein temporär und nicht politisch gemeint ist.

Wir wollen ja die CDU-Eminenzen in Boppard nicht unnötig provozieren, mit denen sich der SPD-Bürgermeister in seiner langen Amtszeit so manches Scharmützel geliefert hat. Wer da in der Vergangenheit wem, warum und wie berechtigt ..., das werden wir an dieser Stelle nicht diskutieren.

Am Ende packt Bersch noch seinen dicken Aktenkoffer aus, mit dem er sich für jede Stadtratssitzung wappnete – um im Zweifelsfall Dinge belegen, an Beschlüsse erinnern und auf Gesetzestexte verweisen zu können. Da war er „unbarmherzig“. Wenn er sich im Recht fühlte, gab er keinen Zentimeter Boden preis.

Wir Zeitungsleute fanden in ihm stets einen Gesprächspartner, der es gut mit uns meinte – auch das ist wieder temporär gemeint, denn unter einer Dreiviertelstunde machte es Bersch am Telefon nicht – bis beide Ohren rot waren. Passt ja auch zum Sozi.

Walter Bersch war während seiner Amtszeit ein streitbarer Genosse, der keine heftigen Anfeindungen scheute, denn seine stärkste Waffe war sein großer Fleiß. Damit und seiner schier endlosen Ruhe zwang er seine politischen Gegner wiederholt in die Knie.

Für den nun anbrechenden Ruhestand braucht er keinen dicken Aktenkoffer mehr. Und irgendetwas wird er mit seinem Fleiß schon anfangen.

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