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Bad Kreuznach/Birkenfeld

Von hundemüde bis hocherfreut: Direktmandatsgewinner Joe Weingarten (SPD) über die Tage nach der Wahl

Von Stefan Munzlinger
Rückblick auf den Bundestagswahlabend: Joe Weingarten (rechts) und Mitarbeiter Rouven Voigt checken um Mitternacht in Alsenz die letzten Ergebnisse. Da stand der Gewinn des Direktmandats längst fest. „Zufrieden, aber hundemüde“, schrieb der SPD-Politiker unter das Foto. Mit auf dem Bild: Cora, der Labradoodle der Weingartens. Foto: privat
Rückblick auf den Bundestagswahlabend: Joe Weingarten (rechts) und Mitarbeiter Rouven Voigt checken um Mitternacht in Alsenz die letzten Ergebnisse. Da stand der Gewinn des Direktmandats längst fest. „Zufrieden, aber hundemüde“, schrieb der SPD-Politiker unter das Foto. Mit auf dem Bild: Cora, der Labradoodle der Weingartens. Foto: privat

Allein 2021 ist er 30.000 Kilometer in seinem Mercedes GLC Diesel durch den Wahlkreis 201 getourt. Mit Erfolg: Sozialdemokrat Joe Weingarten (59, Alsenz) hat das Bundestagsdirektmandat gewonnen – überraschend mit 3,9 Prozentpunkten Vorsprung vor Bundesministerin Julia Klöckner. „Eine Sensation, die bundesweit beachtet wurde.“

Lesezeit: 2 Minuten
Neun Tage sind vergangen. Was ist seither passiert? In einem fast einstündigen Telefonat sprachen wir am Dienstag mit dem alten und neuen Bundestagsabgeordneten, der dem konservativen Lager der SPD zugerechnet wird und der sagt: „Mein Schwerpunkt bleibt der Wahlkreis, nicht der Berliner Politikbetrieb.“ Hunderte Gratulationen haben ihn am und nach ...
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FDP-Chef Matthias Keidel: Ampel in Rheinland-Pfalz ist Vorbild

Königsmacher FDP? „Dass die FDP nun mit Grünen und SPD gemeinsam weiter sondieren möchte, finde ich folgerichtig“, sagt der Kreisvorsitzender der Liberalen, Matthias Keidel. „Die Union wird sich sortieren müssen, um ernsthaft als Gesprächspartnerin in Betracht zu kommen. Sie ist am Wahlsonntag ganz klar abgewählt worden und steht nicht geschlossen da – sogar Regierungsfähigkeit und Regierungswille werden infrage gestellt.

Man hat es nicht einmal vermocht, ein Gespräch mit den Freien Demokraten und den Grünen zu führen, bei dem die vereinbarte Vertraulichkeit gewahrt bleibt.“ Dass eine Ampel gut funktionieren könne, zeige die Regierungsbildung in Rheinland-Pfalz: „Hier haben drei Parteien auf Augenhöhe verhandelt und arbeiten vertrauensvoll und vor allem nach außen geräuschlos zusammen.“

Keidel sagt auch: „Das Letzte, das unser Land braucht, ist eine Regierung, die nicht an einem Strang zieht. Ich möchte eine echte Reformregierung, die bei Digitalisierung, Bildung, Rente und Klimaschutz echte Fortschritte erzielt. Und das ist mit einer nahezu inhaltsleeren und in sich zerstrittenen Union kaum leistbar.“ sc

Die Tage nach der Wahl: Klöckner gibt sich zugeknöpft

Die unterlegene CDU-Direktkandidatin und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erreichten wir am Montag zwischen zwei Terminen am Telefon für ein kurzes Gespräch; sie war hörbar in Eile. Wie Klöckner die Stimmung der Christdemokraten vor den Sondierungsgesprächen einschätzt? „Dazu will ich nichts sagen.“ Die Geschlossenheit der Union sei ihr wichtig und ebenso, dass nun auch in Ruhe gearbeitet werden könne. „Wir haben Stillschweigen vereinbart, und daran halte ich mich“, erklärt sie auf Nachfrage.

Dass sich die CDU auch in der Regierung und nicht nur in der Opposition erneuern könne, bekräftigte sie und fügt hinzu: „Sonst wäre ich nicht bei den Sondierungen in Berlin dabei.“

Auf die Frage, ob sich Kanzlerkandidat Armin Laschet an ihrem Rückzug als CDU-Landeschefin ein Beispiel nehmen solle, den Klöckner nach dem Wahldebakel ihrer Partei bekannt gegeben hatte, erklärt die Bad Kreuznacherin, dass sie sich bereits im Sommer zu diesem Schritt entschlossen habe. Sie konzentriere sich jetzt auf ihren Wahlkreis und auf die Bürgersprechstunden. cob

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