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Neuwied

Schüler im Ramadan: Lernen und Fasten vertragen sich nicht gut

Von Christina Nover
Gläubige Muslime verzichten während des Fastenmonats Ramadan tagsüber auf Essen und Getränke. Erst nach Sonnenuntergang kommt es zum sogenannten Fastenbrechen.
Gläubige Muslime verzichten während des Fastenmonats Ramadan tagsüber auf Essen und Getränke. Erst nach Sonnenuntergang kommt es zum sogenannten Fastenbrechen. Foto: picture alliance / dpa

Seit knapp zwei Wochen heißt es für gläubige Muslime wieder: kein Essen und keine Getränke von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Der Monat Ramadan gilt als heiligste Zeit im islamischen Kalender. Während das traditionelle Fasten für Erwachsene ohne gesundheitliche Einschränkungen religiöse Pflicht ist, sind Kinder davon ausgenommen. Dennoch gibt es immer wieder junge Muslime, die sich schon im Fasten versuchen – etwas, das vor allem in Grundschulen nicht gerne gesehen wird, und auch in Neuwied schon vermehrt zu Problemen geführt hat.

Lesezeit: 3 Minuten
„Es ist schon mal vorgekommen, dass ein Kind umgekippt ist“, berichtet Jugend- und Sozialdezernent Michael Mang auf RZ-Anfrage. Fasten in jungen Jahren sei definitiv ein Thema, dass Schulen und das Jugendamt beschäftigt. „Die Kinder bekommen das in ihrem familiären Umfeld mit und wollen es auch probieren“, erklärt Mang. Doch Lernen ...
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Was Kinderärzte zum Thema Fasten sagen

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte nimmt in einer Handreichung Bezug auf die Tatsache, dass sehr viele Jungen und Mädchen bereits im schulpflichtigen Alter fasten, obwohl für sie noch keine Pflicht dazu besteht. Der Verband rät davon ausdrücklich ab. Denn eine strikte Befolgung kann für Kinder spürbare Folgen haben.

„Neben einer unzureichenden Flüssigkeitsaufnahme droht sich das gewöhnliche Schlafverhalten enorm zu verändern“, heißt es in der Mitteilung. Selbst kurzfristige Fastenperioden sind laut Dr. Michael Ehlen, dem Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des St.-Elisabeth-Krankenhauses in Neuwied, nicht zu empfehlen, da sie zu Konzentrationsstörungen oder Schwindelattacken führen können. Sollten Eltern trotz dieser Risiken eine längere Fastenperiode wünschen, sollten sie unbedingt vorher einen Arzt aufsuchen und sich beraten lassen. Ehlen macht auch einen Alternativvorschlag zum traditionellen Fasten: „Man kann auch mit seinen Kindern gemeinsam Fernsehfasten oder auf Süßigkeiten verzichten.“ cno
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