Scharfe Diskussionen und zähes Ringen um Entscheidungen, die gibt es in den Mayener Gremien durchaus. Im Kulturausschuss am 28. August dürfte es dazu allerdings nicht kommen – jedenfalls nicht, wenn es um die Vertragsverlängerung für den Burgfestspiel-Intendanten Daniel Ris geht. Die sollte ein Selbstläufer sein. Was Ris in den ersten beiden Jahren seiner Intendanz in Mayen auf die Beine gestellt hat, ist beachtlich. Unter seiner Leitung sind die Burgfestspiele abwechslungsreicher und vielfältiger geworden. Zugleich stimmt die Qualität: Ich kenne Theaterfreunde, die sich mache Inszenierungen vier- oder fünfmal angesehen haben, weil sie so gut sind. Dass am Ende nicht alles funktioniert hat, wie zum Beispiel die Late-Night-Veranstaltungen im vergangenen Jahr – geschenkt! Wer viel probiert, kann manchmal auch danebenliegen – und es beim nächsten Mal besser machen. Unterm Strich steht jedenfalls schon jetzt ein Besucherrekord, und möglicherweise bald noch ein zweiter.
Sicher, Ris hat die Burgfestspiele nicht allein auf einen neuen Kurs gebracht. Dazu gehören viele Menschen, die auf und hinter der Bühne sowie in Politik und Verwaltung ihr Bestes für das Theaterfestival geben. Aber letztlich ist es Ris, der als Intendant die Verantwortung für seinen Kurs übernehmen muss. Weil dieser Kurs ganz offensichtlich stimmt, spricht nichts dagegen, ihn auch bis ins Jahr 2021 mit Ris weiter zu gehen.
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